Niederkrüchten Schulen brauchen Sozialarbeiter

Niederkrüchten · Die Schulsozialarbeit an den beiden Grundschulen in Niederkrüchten und Elmpt wird fortgesetzt. Dies beschloss der Schulausschuss. Im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets (BuT) wird zum 1. August 2015 eine Fachkraft mit einer halben Stelle beschäftigt. Diese halbe Stelle teilen sich die beiden Schulen.

Der Schulsozialarbeiter ist ein Ansprechpartner zum Beispiel für Schüler mit schwierigen Lebensbedingungen oder auffälligem Verhalten. Auf diese Weise entlastet die Schulsozialarbeit die Lehrkräfte und unterstützt zugleich die Eltern. In beiden Grundschulen ist der Bedarf an Schulsozialarbeit hoch, bestätigten die Schulleiter Helga Sittertz-Hock (Elmpt) und Bodo Dora (Niederkrüchten). So gibt es zum Beispiel eine Anzahl von Kindern mit Migrationshintergrund und geringen Sprachkenntnissen, mit festgestelltem Förderbedarf oder mit emotional-sozialen Auffälligkeiten.

Die auf drei Jahre befristete Finanzierung der Schulsozialarbeit im Rahmen des BuT durch den Bund läuft zum 31. Juli 2015 aus. Inzwischen hat sich das Land NRW bereit erklärt, einen Teil der Finanzierung für die kommenden drei Jahre zu übernehmen. Dafür stellt das Land 67,5 Millionen Euro zur Verfügung. Diese Summe wird gemäß den Ist-Anteilen der Schulsozialarbeit im Jahr 2013 auf die Kommunen verteilt. Dem Kreis Viersen stehen demnach 470 000 Euro zu. Voraussetzung für die Landesförderung ist, dass die Kommunen einen Eigenanteil von mindestens 40 Prozent übernehmen. Mit den 470 000 Euro vom Land könnten im Kreis unter Berücksichtigung des kommunalen 40-Prozent-Eigenanteils rein rechnerisch 12,07 Stellen für Schulsozialarbeit im Rahmen des BuT eingerichtet werden. Bislang waren es 17,25 Stellen. Wenn die Kommunen nun also in gleicher Größenordnung Stellen anmelden, würden die 470 000 Euro Landesmittel nicht ausreichen - die Gemeinden müssten ihren Eigenanteil aufstocken. In Niederkrüchten könnte dieser dann auf bis zu 58 Prozent steigen, erläuterte Andre Janßen vom Schulamt der Gemeinde. In diesem Fall würde die beschlossene halbe Stelle die Gemeinde rund 18 800 Euro pro Jahr kosten. 13 600 Euro kämen aus dem Fördertopf des Landes.

Im Schulausschuss herrschte Einmütigkeit, die Schulsozialarbeit trotz dieser finanziellen Mehrbelastung fortzusetzen. Schulsozialarbeit sei notwendig, betonten zum Beispiel Johannes Wahlenberg (CDU), Trudis Jans (SPD) und Hans-Peter Gotzen (FDP). "Die Schulen brauchen es dringend. Wir sollten hier nicht sparen", ergänzte Marianne Lipp (Grüne).

(jo-s)
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