Schwalmtal-Amern Störfall in der Kläranlage: Wasserproben werden untersucht

Schwalmtal-Amern · Bei Reparaturarbeiten ist es am Mittwochmittag zu einem Störfall am Faulturm der Kläranlage in Schwalmtal-Amern gekommen. Mehrere hundert Kubikmeter Faulschlamm sollen dort ausgetreten sein. Fachleute waren am Abend noch damit beschäftigt, die Reparatur fortzusetzen. Verletzt wurde zum Glück niemand.

Vor einigen Wochen war an einer Leitung, die in den Faulturm der Anlage hineinführt, ein Riss festgestellt worden. Um diesen zu schließen, war am Mittwochmorgen ein Taucher in den Faulturm hinabgestiegen, um von innen eine Blase vor diese Leitung zu setzen. Die Blase hatte die Öffnung provisorisch schließen sollen, damit man die Leitung von außen reparieren konnte, erläuterte Dirk Lankes, Vorstand der Schwalmtalwerke.

Doch die Blase platzte, der Faulschlamm drang durch die Leitung hinaus und ergoss sich über die Anlage — auch über Mitarbeiter, die dort tätig waren. "Gott sei Dank ist niemandem etwas passiert", so Lankes, "alle sind nur tierisch dreckig". Mitarbeiter des Schwalmverbands prüften die Wasserqualität an der Einmündung des Bachs in den Borner See, die etwa einen Kilometer entfernt von der Unglücksstelle liegt. Dort kam das Wasser klar an. Feuerwehrleute hatten im hohen Bogen Frischwasser in den Kranenbach gepumpt, um die trübe Brühe zu verdünnen und das Wasser mit Sauerstoff anzureichern.

Unklar war noch, welche Auswirkungen der Schlamm möglicherweise auf Lebewesen im Bach hat. Einer Schätzung zufolge liefen etwa 50 Kubikmeter Schlamm in den Kranenbach. Am Abend nahmen die Untere Wasserbehörde und das Landesumweltamt weitere Proben.

(biro/hah)
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