Schwalmtal Schwalmtal soll grüner werden

Schwalmtal · Ein Grünkonzept soll öffentliche Flächen attraktiver machen, den Pflegeaufwand verringern und den ökologischen Wert erhöhen

 Auch im Winter ein Hingucker ist der mit Stauden und Gräsern bepflanzte Kreisverkehr an der Kreuzung der Roermonder Straße mit der Nordtangente in Waldniel. Um die Gestaltung kümmerte sich der Landmarkt Lentzen, um die Planung der Leuther Staudenexperte Hermann Gröne.

Auch im Winter ein Hingucker ist der mit Stauden und Gräsern bepflanzte Kreisverkehr an der Kreuzung der Roermonder Straße mit der Nordtangente in Waldniel. Um die Gestaltung kümmerte sich der Landmarkt Lentzen, um die Planung der Leuther Staudenexperte Hermann Gröne.

Foto: biro

Wer von der A 52 unterwegs ist nach Waldniel, fährt durch einen Kreisverkehr. Der ist auch jetzt im Winter ein Hingucker. Stauden und Gräser stehen dort in unterschiedlicher Höhe, leuchten je nach Lichteinfall in Gelb, Rot oder Braun. Doch solch eine Bepflanzung gibt es nicht überall. An vielen Stellen wächst Gras auf den kleinen Grünflächen entlang der Straßen. Mancherorts sind Pflanzkübel leer, Baumscheiben sind mit Efeu oder Ilex unterpflanzt - oder ganz nackt.

Das soll sich ändern: Die Gemeinde Schwalmtal hat ein Grünflächenkonzept in Auftrag gegeben, das helfen soll, die Grünflächen in der Gemeinde schöner zu machen. 2015 hatte die Fraktion der Grünen beantragt, ein Konzept zu erstellen mit dem Ziel, "das Straßenbegleitgrün und die Grünflächen wie auch die Straßen und Plätze der Gemeinde Schwalmtal in ihrem Erhaltungszustand nachhaltig zu verbessern". Der Rat gab einstimmig grünes Licht, und die Gemeinde beauftragte das Landschaftsarchitekturbüro Scheller aus Niederkrüchten damit, ein Konzept zu erstellen.

 Eine Grünfläche im Waldnieler Wohngebiet "Am Nottbäumchen".

Eine Grünfläche im Waldnieler Wohngebiet "Am Nottbäumchen".

Foto: Ronge Birgitta

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Planung, Umwelt und Verkehr stellte Planer Joachim Scheller nun das Konzept vor. Er hat alle öffentlichen Grünflächen in Schwalmtal bewertet. Und das sind viele Flächen: Die Gemeinde unterhält derzeit rund 2000 einzelne Beete mit einer Fläche von insgesamt 17.000 Quadratmetern. Für rund 2000 Quadratmeter haben Anlieger Patenschaften übernommen. Darüber hinaus gibt es große Grünflächen, die die Gemeinde unterhält, wie beispielsweise der Kaiserpark in Waldniel oder der Lunapark in Amern. Zum Straßenbegleitgrün gehören alle Grünflächen und Gehölze, die an Straßen wachsen, etwa Bäume, Gehölze und Bodendecker. Sie müssen regelmäßig zurückgeschnitten werden, damit Verkehrsteilnehmer freie Sicht haben.

Nach Einschätzung Schellers entsprechen die biologischen und pflegetechnischen Zustände "in großen Teilbereichen nicht dem Anspruch, den öffentliche Grünflächen im heutigen städtebaulichen und landschaftlichen Umfeld haben müssen". Er schlägt ein neues Grünkonzept vor, das man nach und nach umsetzen könnte. Es soll nicht nur ökologisch sinnvoll und vom Pflegeaufwand her zu meistern sein, es soll Schwalmtal auch ein Alleinstellungsmerkmal bescheren. So könnten Wildblumen als blühende Bänder Siedlungsräume und freie Landschaft säumen - sie sind optisch reizvoll, von hohem ökologischen Wert und müssen nur ein bis zweimal im Jahr gemäht werden. Rabatten und größere Freiflächen könnten mit mehrjährigen Stauden und Gräsern bepflanzt werden. Richtig gestaltet sind sie zu jeder Jahreszeit schön und bieten Insekten Unterschlupf und Nahrung. Einmal angewachsen, ist der Pflegeaufwand gering. Bodendeckende Kleingehölze und Stauden wie Lavendel, Fingerkraut, Johanniskraut, Spierstrauch oder Storchschnabel sind attraktiv, müssen aber nicht ständig geschnitten werden. Zustimmend nahm der Ausschuss das Konzept zur Kenntnis. Die Gemeindeverwaltung will mit Scheller jetzt noch ermitteln, was die Anlage und Unterhaltung der Grünflächen kosten werden. Im Planungsausschuss Ende April wird erneut darüber gesprochen.

(RP)
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