Schwalmtal Schwalmtaler Firmen warten auf Breitband

Schwalmtal · Die Versorgung der Gewerbegebiete mit Glasfaser stand im Mittelpunkt eines Unternehmertreffens

Zum sechsten Mal trafen sich Schwalmtaler Unternehmer auf Einladung der Gemeinde Schwalmtal zum Austausch. Gastgeber diesmal war die Firma Kraftverkehr Schwalmtal. Inhaber Elmar von der Forst gab den Gästen einen Einblick in die fast 100-jährige Geschichte seines Unternehmens, die 1922 mit einem Werksverkehr in Unterbruch begann. Seit 1924 ist die Familie mit dem Unternehmen in Waldniel ansässig. Inzwischen ist die "Kraftverkehr Schwalmtal", wie die Firma seit einer Fusion 1977 heißt, an mehreren Standorten vertreten und hat ihren Schwerpunkt im Linienverkehr. Das Thema, auf das alle Unternehmer warteten, war der Ausbau ihrer Standorte mit schnellem Internet. "Telekom und Unitymedia wollten die Gewerbegebiete nur ausbauen, wenn die Gemeinde dafür Geld gegeben hätte", erklärte Planungsamtsleiter Bernd Gather. Die Deutsche Glasfaser hat nun mit der sogenannten Nachfragebündelung begonnen. Sie will bis zum 15. August 50 Prozent der Unternehmen als Kunden gewinnen - dann sei der Ausbau möglich, so Stephan Luerweg von der Deutschen Glasfaser. Er erläuterte den Schwalmtaler Unternehmern die Vorteile der Glasfaser-Technik, vor allem im Upload, der für die meisten Unternehmen, die Daten nicht nur empfangen, sondern auch verschicken, von Interesse sei.

Auch die Ablage von Daten in einer Cloud, Videokonferenzen oder die Möglichkeit, Mitarbeiter im Home-Office arbeiten zu lassen, seien nur mit stabilem Breitband-Internet umsetzbar. Kurz streifte er auch die Bereiche des "Smart-Home" - des vernetzten Kühlschranks, der Kontrolle verschiedener Krankheiten wie Zucker oder Bluthochdruck oder der per App zu bedienenden Kaffeemaschine.

Andree Haack von der IHK Mittlerer Niederrhein unterstrich die Notwendigkeit des schnellen Internets: "Es ist wichtig, auf Zukunftstechnologie zu setzen", erklärte er den Unternehmern. Telekommunikation sei nicht Teil der öffentlichen Infrastruktur wie Kanal oder Strom. "Da passiert von alleine nichts", warnte er. Das Datenvolumen, das verschickt werden müsse, steige rasant. Vom ersten iPhone 2007 bis zur LTE-Technik sei es auch nicht weit gewesen. Bis 2019 müsse man noch einmal mit einer Verdoppelung des Datenvolumens rechnen - von daher sei Breitband unumgänglich.

(hah)
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