Kommunalwahl 2014 Sechs Parteien bilden Rat in Niederkrüchten

Niederkrüchten · In Niederkrüchten wurden alle Stimmen ausgezählt. Während CDU und SPD im Rat leicht zulegen, verliert die FDP drastisch. Die Linken kommen auf fünf Prozent.

Die Wahlpannen der Parteien und Städte 2014
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Foto: centertv

Neuer Rat in Niederkrüchten wird aus sechs Parteien gebildet

Der Gemeinderat wird bunter. Künftig werden sechs Parteien um Mehrheiten ringen. Die Linke schaffte aus dem Stand fünf Prozent und holt damit zwei Ratssitze. Zu den Wahlgewinnern zählen auch CDU und SPD. Eine Überraschung sind die vier Direktmandate, die die SPD der CDU abtrotzte. "Das haben wir noch nie geschafft", freute sich Fraktionschef Wilhelm Mankau.

Unter anderem setzte sich Theo Coenen gegen die stellvertretende Bürgermeisterin Marion Schouren durch, die aber über die Reserveliste in den Rat einzieht. Großer Verlierer der Ratswahl ist die FDP. Verluste von 7,3 Prozent bedeuten ein Debakel in der einstigen Liberalen-Hochburg Niederkrüchten. Die Partei verliert gegenüber 2009 drei Sitze und schrumpft auf eine Zwei-Personen-Fraktion.

"Der allgemeine Trend bezüglich der FDP macht auch vor Niederkrüchten nicht halt", so Fraktionschef Michael Otto. Die CWG verlor knapp zwei Prozent. Sie büßt damit ein Ratsmandat ein — und ihren Fraktionsvorsitzenden gleich mit. Raimund Pörtner, auf Platz drei der Reserveliste platziert, schafft es nicht in den Rat, weil die CWG nur noch zwei Sitze hat.

Als alleinige dritte Kraft im Rat etablierten sich die Grünen. Sie legten um 0,7 Prozent zu. Fraktionschefin Marianne Lipp wertete das als schönen Erfolg. Schade sei es, dass die Grünen trotz leichter Zugewinne ein Ratsmandat verlieren. Das hängt damit zusammen, dass der Rat von 38 auf 34 Sitze schrumpft, da es diesmal keine Überhangmandate gibt. "Das Spiel ist offener", kommentierte CDU-Fraktionschef Werner Hommen die veränderte politische Architektur im Sechs-Parteien-Rat.

Absolute Mehrheiten gibt es nicht, jedenfalls nicht in klassischen Konstellationen wie Schwarz-Gelb oder Rot-Grün. Hommen empfindet das nicht als Nachteil: "Koalitionen finden sich über Themen. Das wird auch im neuen Rat so sein." Mankau sieht es ähnlich: "Man muss um Mehrheiten kämpfen, Argumente bringen, Kompromisse finden. Das ist gut."

Ratswahl

In den 17 Stimmbezirken gab es eine Wahlbeteiligung von 48,66 Prozent. Von 12601 Wahlberechtigten fanden 6132 den Weg zur Urne. 83 Stimmen wurden als ungültig erklärt. CDU und SPD legen im Vergleich zu 2009 leicht zu. Die Christdemokraten kommen auf 41,83 (+1,37) Prozent. Die Sozialdemokraten erreichen 27,99 (+2,12) Prozent der Stimmen. Großer Verlierer ist die FDP. Doe Liberalen verlieren 7,31 Prozent und liegen nur noch bei 6,32 Prozent. Die Grünen legen um 0,73 auf 13,21 Prozent zu. Die CWG verliert 1,91 Prozent und liegt bei 5,65. Die Linke holt 5,01 Prozent.

Kreistagswahl

Die CDU kommt auf 41,87 Prozent (+1,67), die SPD auf 27,19 (+0,19), die FDP fällt um exakt die Hälfte auf 6,24 Prozent, die Grünen legen leicht zu (+0,51) auf 12,89 Prozent. Die AfD erreicht 4,31 Prozent. Die Linken holen 4,11 Prozent.

Europawahl

Bei einer Wahlbeteiligung von 51,82 Prozent in den 19 Stimmbezirken erreicht die CDU 40,81 Prozent, die SPD 26,99 Prozent, Grüne 10,02 Prozent, FDP 5,08 Prozent, AfD 5,97 Prozent, Linke 4,36 Prozent. Hier geht es zur aktuellen Hochrechnung.

(jos/erer)
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