Brüggen Sechs Verletzte bei Blitzeinschlag

Brüggen · Jugendgruppe aus Neukirchen-Vluyn zeltete Freitag auf einer Wiese vor dem Schloss Dilborn. Vier Jugendliche zwischen 13 und 15 Jahren und zwei Betreuer mussten ins Krankenhaus.

Brüggen: Blitzeinschlag in Zeltlager
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Lange hatte das Gewitter Freitagabend nur jenseits der Maas gehangen, plötzlich kam Wind auf und trieb die dunklen Wolken in Richtung Brüggen. Der Himmel öffnete seine Schleusen und der Wind stoppte - das Gewitter hing über Brüggen fest. Gegen 18.45 Uhr hörten die Menschen noch bis nach Elmpt einen ohrenbetäubenden Knall.

In einem Zeltlager auf einer Wiese vor dem Schloss Dilborn - in Richtung Overhetfeld - hatte der Blitz eingeschlagen. Dort zeltete eine Jugendgruppe aus Neukirchen-Vluyn. Als ein Pavillon weggerissen zu werden drohte, packten nach den ersten Ermittlungen der Polizei Betreuer und Jugendliche zu, um ihn zu halten. In diesem Moment schlug der Blitz ein. Ob er tatsächlich den Pavillon traf oder in unmittelbarer Nähe in den Boden ging, war gestern Abend noch unklar.

Die ersten Notrufe, die eingingen, waren widersprüchlich. Einige redeten von vier Verletzten, andere von bis zu 15. "Bei einer solchen Lage wird das Stichwort "MANV" ausgelöst", erklärt der stellvertretende Kreisbrandmeister Thomas Metzer. MANV steht für einen "Massenanfall an Verletzten". In der Stufe 1, die hier ausgelöst wurde, bedeutet das, dass mit sieben bis 14 Verletzten zu rechnen ist.

Rock am Ring 2015: Gewitter zerstört Zelte
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Foto: dpa, tfr bsc

Die Rettungskräfte, die dafür zusammengezogen werden, kommen aus dem gesamten Kreis - von den Feuerwehren, aus dem Regel-Rettungsdienst und von den Hilfsorganisationen DRK und Malteser. Insgesamt waren 67 Kräfte im Einsatz.

Vier Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 Jahren und zwei Betreuer sind mit internistischen Problemen ins Krankenhaus gebracht worden. Sollten sie tatsächlich einen Stromschlag erlitten haben, dann könnten noch mindestens 24 Stunden nach dem eigentlichen Ereignis Probleme mit dem Herzen auftreten. Deswegen müssen sie unter ärztlicher Kontrolle bleiben.

Zunächst waren für die verbleibenden Kinder und Jugendlichen auch Notfallseelsorger angefordert worden, die dann aber nicht mehr eingesetzt werden mussten. Brüggen scheint nach der ersten Bestandsaufnahme am stärksten von dem Unwetter betroffen gewesen sein. Unmittelbar nach dem Einschlag bei Schloss Dilborn schlug ein weiterer Blitz in ein Haus an der Roermonder Straße ein. Hier rückte die Brüggener Feuerwehr mit beiden Löschzügen aus. Das Haus wurde schwer beschädigt und ist zurzeit unbewohnbar.

(hah)
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