Viersen Sicherheit wird immer wichtiger

Viersen · Heute und morgen findet in Viersen der Martinsmarkt statt — eine der größten Veranstaltungen in der Stadt. Um die Sicherheit bei solchen Events zu gewährleisten, stehen Händler, Ordnungsamt und Polizei in ständigem Austausch

 Der Martinsmarkt in Viersen ist bei Ausflüglern beliebt. Für heute und morgen rechnen die Organisatoren - Werbering und Citymanagement - mit rund 40.000 Besuchern in der Innenstadt.

Der Martinsmarkt in Viersen ist bei Ausflüglern beliebt. Für heute und morgen rechnen die Organisatoren - Werbering und Citymanagement - mit rund 40.000 Besuchern in der Innenstadt.

Foto: F.-H. Busch

Heute wird es voll in der Stadt: Zum Martinsmarkt in der City rechnen die Veranstalter auch in diesem Jahr mit rund 40.000 Besuchern, die heute und morgen durch die Innenstadt bummeln und an den Ständen stöbern. Für die Organisatoren, den Werbering Viersen aktiv und das Citymanagement der Stadt, gehört der Martinsmarkt zu den größten Veranstaltungen im Jahr. Um die Sicherheit der Besucher bei solchen Events zu gewährleisten, stehen die Händler, das Ordnungsamt der Stadt und die Polizei in ständigem Austausch.

Waren landesweit die Sicherheitsstandards nach den tragischen Ereignissen bei der Loveparade 2010 in Duisburg schon überprüft worden, wurden sie nach dem Terroranschlag auf einem Berliner Weihnachtsmarkt 2016 erneut verschärft. Vielerorts werden seither bei Großveranstaltungen Lkw-Sperren an den Zufahrtsstraßen eingerichtet. Beim Schöppenmarkt in Dülken beispielsweise versperrten Bauhof-Fahrzeuge die Zufahrten.

Welche Maßnahmen wo nötig sind, darüber sprechen die Veranstalter mit Stadt und Polizei schon früh. Für die Veranstaltungen im kommenden Jahr etwa laufen schon jetzt die Planungen an. "Wir arbeiten bei Veranstaltungen immer mit dem Citymanagement der Stadt zusammen", sagt Helmuth Ruth, Geschäftsführer des Werberings Viersen aktiv. Die Wege zwischen Citymanagement und Ordnungsamt seien kurz, man könne sich besser abstimmen - auch mit Blick auf die Sicherheitsvorkehrungen. "Wir nehmen das ernst", so Ruth. Während die Innenstädte von Dülken und Süchteln eher begrenzte Bereiche darstellten, sei Viersens lange Hauptstraße unter Sicherheitsaspekten betrachtet "eine Problemzone", so Ruth. Bei der Veranstaltung Viersener Note etwa werde auch die südliche Hauptstraße einbezogen, "da kommen weitere Straßeneinmündungen hinzu".

Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Handelsverbands für Krefeld und den Kreis Viersen, wirbt anstelle von Lkw-Sperren für versenkbare Poller, die dann ausgefahren werden können, wenn es eine Veranstaltung gibt. "Wir verstehen, dass etwas für die Absicherung getan werden muss", sagt Ottersbach. Aus Sicht des Handels seien die Poller aber besser als Lkw, die im Weg stehen: "Das ist kein schönes Bild, und ich finde, es schürt die Angst."

Allerdings sei das auch eine Kostenfrage. Sicherheitskonzepte und die Umsetzung der Vorgaben seien mit Kosten verbunden, die in der Regel die Werbegemeinschaften tragen, berichtet Ottersbach - was in Krefeld dazu führe, dass die Werbegemeinschaft nicht wisse, wie sie 8000 Euro zusätzlich stemmen solle. Seine Forderung für den Verband: Die Städte sollten Grundsatzkonzepte für die Sicherheit erstellen und die Maßnahmen, die für alle Veranstaltungen notwendig sind, auch finanzieren. Denn von vielen Veranstaltungen profitiere jeder Bürger, und es gebe schließlich auch Veranstaltungen wie Martinszüge, die ausschließlich von Ehrenamtlern organisiert würden.

Helmuth Ruth vom Viersener Werbering lobt die Zusammenarbeit mit der Stadt, wenn es um die Planung von Veranstaltungen geht. Auch bei der Verwaltung will man den Veranstaltern keine Steine in den Weg legen. Stadtsprecher Frank Schliffke betont: "Wir versuchen, Veranstaltungen möglich zu machen." Bei der Sicherheitskonferenz mit der Polizei werde über Veranstaltungen und Maßnahmen gesprochen. Was zu tun ist, darüber entscheide man "nach Bedarf", so Schliffke: "Sollte es Hinweise geben, reagieren wir entsprechend."

(RP)
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