Viersen Skateranlage am Hohen Busch ist fertig

Viersen · Die "Skate Plaza Viersen" hat mehr als 200.000 Euro gekostet. Unbekannte hatten sie noch während der Bauarbeiten beschädigt. Am Samstag bei der Stadtmeisterschaft wird die Skateranlage offiziell in Betrieb genommen

 Die Skateranlage "Skate Plaza Viersen" ist 680 Quadratmeter groß.

Die Skateranlage "Skate Plaza Viersen" ist 680 Quadratmeter groß.

Foto: Ralf Hohl

Martin Schiffel mag es, wenn es beim Skateboardfahren ein bisschen rattert. "Das ist eben wie auf der Straße", sagt der 30 Jahre alte Mönchengladbacher. Darum gefällt ihm die neue Skateranlage am Hohen Busch in Viersen auch. "Unsere Wünsche wurden gut umgesetzt", sagt Schiffel, der wie andere aus der Viersener Skater-Community an der Planung der "Skate Plaza Viersen" direkt beteiligt war.

Denn an einer Stelle ist für die besondere Herausforderung Kopfsteinpflaster aus der Viersener Altstadt eingesetzt worden. "Damit gedenken wir unserer Wurzeln", sagte Patrick Wenz von der Jugendsporteinrichtung "Die Insel" bei der gestrigen Vorstellung der Anlage. "Schließlich kommen wir von der Straße."

Von den Rissen, die noch während der Bauarbeiten entstanden waren, sei dagegen nichts mehr zu spüren. "Die stören gar nicht beim Fahren", sagte Schiffel. Unbekannte hatten die 680 Quadratmeter große Anlage im Mai betreten. Sie entfernten die Abdeckplanen über den Betonteilen, dadurch trocknete die Oberfläche zu schnell ab, und es bildeten sich Risse.

 Martin Schiffel (30) kommt aus Mönchengladbach, um die Anlage am Hohen Busch zu nutzen.

Martin Schiffel (30) kommt aus Mönchengladbach, um die Anlage am Hohen Busch zu nutzen.

Foto: Jörg Knappe

Von irreparablen Schäden war damals die Rede. Inzwischen weiß man, dass die Sache glimpflich ausgegangen ist, sagte Stadtsprecher Frank Schliffke: "Weil die Risse nur oberflächlich waren, konnten sie abgedichtet werden." Sie sind zwar noch zu sehen, "aber man merkt sie nicht", sagte auch Wenz, das Skateboard noch in der Hand. Die Skater-Community ist mit der Anlage zufrieden. "Es kommen sogar Skater aus Köln, um hier zu fahren."

Die Idee zu dem Projekt entstand vor rund sechs Jahren in der Viersener Skater-Community. Die alte Anlage in Süchteln habe nicht mehr den Ansprüchen der Nutzer entsprochen, sagt Wenz. Im April 2016 wurde sie nach 20 Jahren aufgegeben, damit dort das Baugebiet "Wohnpark an den Höhen" entstehen kann. "Die Reparatur und die Instandsetzung hätten zu viel gekostet", sagte Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD). Eine weitere Anlage gibt es auf dem Abenteuerspielplatz an der Konrad-Adenauer-Allee, aber auch die sei in die Jahre gekommen, sagte Schiffel.

"Von Bails bis Barriers gibt es auf der neuen Anlage alles", sagte Tomasz Mielcarek, der mit Wenz die kostenlosen Skateboardkurse der Insel betreut. Diese Hindernisse bieten den Skatern und BMX-Fahrern Möglichkeiten für Stunts und Sprünge. Seit rund zwei Wochen können Interessierte die Anlage nutzen - und das tun sie auch zahlreich, sagte Wenz: "Allein am Freitag waren rund 40 Menschen hier."

Der Name Plaza stehe für die Bauweise, erklärte Daniel Kruppa vom Viersener Jugendamt: "Es bedeutet, dass alles aus einem Guss ist." Damit unterscheide sich die Viersener Anlage von einem klassischen Skatepark. Der Vorteil: "Alles wurde per Hand geformt, nichts ist gleich", sagte Wenz. "Das fördert und fordert die Skater."

Die Kosten übernehmen mehrere Beteiligte. Rund 150.000 Euro liefert die Grundstücksmarketinggesellschaft der Stadt Viersen aus Einnahmen der Vermarktung der Süchtelner Grundstücke für den Wohnpark. 25.000 Euro übernimmt die Stadt, 28.000 Euro kommen von der Sparkassenstiftung. Damit wurden die Hindernisse finanziert. "Darüber sind wir sehr froh, denn diese hätten nur schwer nachgerüstet werden können", sagte die Technische Beigeordnete Beatrice Kamper. So aber sei die Skate Plaza Viersen nun "zukunftsträchtig". Davon können sich Interessierte am Samstag bei der 20. Skateboard-Stadtmeisterschaft selbst ein Bild machen.

(RP)
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