Viersen So lebte man in Viersen-Dorf

Viersen · Der Verein für Heimatpflege hat historische Fotos gesammelt. Sie sind auf DVD erhältlich

 Die Luftaufnahme entstand um 1927. Sie zeigt die Kaisermühle, im Hintergrund die Dülkener Straße. Im Vordergrund ist die Überführung der Freiheitsstraße über das Noppdorf zu sehen. Die Freiheitsstraße wurde 1926 angelegt. Anhand der jungen Alleebäume lässt sich erkennen, dass das Foto kurz danach entstanden sein muss.

Die Luftaufnahme entstand um 1927. Sie zeigt die Kaisermühle, im Hintergrund die Dülkener Straße. Im Vordergrund ist die Überführung der Freiheitsstraße über das Noppdorf zu sehen. Die Freiheitsstraße wurde 1926 angelegt. Anhand der jungen Alleebäume lässt sich erkennen, dass das Foto kurz danach entstanden sein muss.

Foto: Heimatverein

Unterm Schirm und wohl behütet spaziert die Dame zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Viersener Kaiserstraße. Vielleicht geht sie weiter, bis zum Alten Markt, der das Herz eines Stadtteils bildet, dem der Viersener Verein für Heimatpflege ein Buch gewidmet hat. Unter dem Titel "Viersen-Dorf im Wandel der Zeiten" beleuchtet Band 41 in der Schriftenreihe "Viersen - Beiträge zu einer Stadt" die Entwicklung eines Stadtteils in vielen bislang unveröffentlichten, historischen Fotos. Das Buch ist inzwischen vergriffen, doch die Bilder bietet der Verein für Heimatpflege weiterhin als DVD an.

 Blick von Südwesten auf das Gebäude der Volkshochschule am Willy-Brandt-Ring, im Vordergrund die Bebauung Am Blauen Stein.

Blick von Südwesten auf das Gebäude der Volkshochschule am Willy-Brandt-Ring, im Vordergrund die Bebauung Am Blauen Stein.

Foto: Heimatverein

Wer in Viersen aufwuchs oder heute dort lebt, mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen - geht doch der Betrachter der alten Bilder im Geiste durch die heutigen Straßen und überlegt, was wohl heute davon noch zu sehen ist. Vieles hat sich geändert, manches nicht. Geblieben beispielsweise ist der Kern des Stadtteils. Rund um die Kirche St. Remigius bildete sich im Laufe der Jahrhunderte ein dörflicher Kern heraus, den die Viersener schlicht "Dorf" nannten.

 Blick über die Löhstraße zur Remigiusstraße. Im Haus in der Mitte befanden sich bis zum Zweiten Weltkrieg Metzgerei und Butterhaus Nothers.

Blick über die Löhstraße zur Remigiusstraße. Im Haus in der Mitte befanden sich bis zum Zweiten Weltkrieg Metzgerei und Butterhaus Nothers.

Foto: Heimatverein

Dort war der Alte Markt, dort ließen sich mit der Zeit auch die Händler nieder. Dort wurde Recht gesprochen, und das ist noch heute so: An der Stelle des alten Schultheißenhofs befindet sich heute das Amtsgericht. Die reichen Leute, die Fabrikanten und wohlhabenden Kaufleute, bauten ihre repräsentativen Villen in der Stadt. Viersen-Dorf wuchs. Elektrizität, Wasserversorgung und Kanalisation folgten, über die Hauptstraße fuhr man zum Bahnhof mit der Straßenbahn.

 Dieses Foto der Dülkener Straße entstand um 1930. Es zeigt die Gaststätte Kicherer - Restauration mit Gartenwirtschaft -, rechts daneben die Schauburg.

Dieses Foto der Dülkener Straße entstand um 1930. Es zeigt die Gaststätte Kicherer - Restauration mit Gartenwirtschaft -, rechts daneben die Schauburg.

Foto: Heimatverein
 An der Viersener Hauptstraße ließ sich auch früher schon gut einkaufen. Das zeigt dieses alte Foto. Im Hintergrund ist die evangelische Kreuzkirche zu sehen.

An der Viersener Hauptstraße ließ sich auch früher schon gut einkaufen. Das zeigt dieses alte Foto. Im Hintergrund ist die evangelische Kreuzkirche zu sehen.

Foto: Verein für Heimatpflege Viersen
 Die Westseite des Remigiusplatzes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bebauungsflucht um mehrere Meter zurückgelegt, um mehr Raum für einen freien Remigiusplatz zu schaffen. An die frühere Bauflucht erinnern heute noch die Stelen mit den Wappen der Viersener Partnerstädte Peterborough, Lambersart, Calau, Mittweida, Kanew und Pardesia.

Die Westseite des Remigiusplatzes. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Bebauungsflucht um mehrere Meter zurückgelegt, um mehr Raum für einen freien Remigiusplatz zu schaffen. An die frühere Bauflucht erinnern heute noch die Stelen mit den Wappen der Viersener Partnerstädte Peterborough, Lambersart, Calau, Mittweida, Kanew und Pardesia.

Foto: Heimatverein
 Um 1890 flanierten die Damen in langen Röcken, geschützt durch Hut und Schirm, über die Kaiserstraße.

Um 1890 flanierten die Damen in langen Röcken, geschützt durch Hut und Schirm, über die Kaiserstraße.

Foto: Heimatverein
 Der Aachener Weg in Richtung Westen aufgenommen. Hinter dem Bahnübergang geht es links zum Noppdorf.

Der Aachener Weg in Richtung Westen aufgenommen. Hinter dem Bahnübergang geht es links zum Noppdorf.

Foto: Heimatverein
 Der Uhrenturm von Kaiser's Kaffee an der Brückenstraße, Ecke Goetersstraße, in den 1960ern. Ihren Namen hatte die Brückenstraße von der Brücke, die bei der Goetersmühle über den Dorfer Bach führte.

Der Uhrenturm von Kaiser's Kaffee an der Brückenstraße, Ecke Goetersstraße, in den 1960ern. Ihren Namen hatte die Brückenstraße von der Brücke, die bei der Goetersmühle über den Dorfer Bach führte.

Foto: Heimatverein

Durch den Zweiten Weltkrieg wurden auch in Viersen-Dorf viele Gebäude zerstört. Das Bild der Stadt änderte sich. Man baute auf, baute um, verlegte Häuserfronten, erweiterte Plätze. Viele Gebäude, die auf den alten Bildern zu sehen sind, gibt es heute so nicht mehr. Doch die alten Strukturen sind geblieben. Und es lohnt, sie wieder zu entdecken.

(biro)
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