Schwalmtal Sondereinsatz der Polizei führt zu Knöllchen und Elternbriefen

Schwalmtal · Die Polizei kontrollierte gestern in Waldniel an mehreren Stellen Schüler, die mit dem Rad unterwegs waren, und Autofahrer. Die Bilanz eines Schultages

 An mehreren Stellen in Waldniel kontrollierten Polizisten Radler und Autofahrer. Der Einsatz sollte die Sicherheit radelnder Schulkinder verbessern. Foto: Ahlen

An mehreren Stellen in Waldniel kontrollierten Polizisten Radler und Autofahrer. Der Einsatz sollte die Sicherheit radelnder Schulkinder verbessern. Foto: Ahlen

Foto: Ahlen Heike

In der Waldnieler Heide ist es um 7.30 Uhr noch dunkel und ruhig. Hier ist ein Kontrollposten, den die Polizei zur Sicherheit radelnder Schulkinder am Mittwochmorgen eingerichtet hat. Ein junger Mann aus Bangladesch steht bei den Beamten. Er ist mit dem Fahrrad unterwegs zu einem Arbeitskollegen nach Mönchengladbach. Die Einsatzkräfte sind zufrieden: Das Fahrrad ist verkehrstüchtig, die Beleuchtung ist sogar doppelt abgesichert - mit Dynamo und batteriebetriebenen Elementen. Die Papiere des Mannes sind auch in Ordnung. Er versteht zwar nicht alles, strahlt aber und verabschiedet sich mit Handschlag.

Gleichzeitig achten die Beamten an diesem Morgen auch darauf, ob vielleicht ein Autofahrer durch zu schnelles Fahren Radfahrer gefährden könnte: An der Kent-School wird geblitzt, ebenso in der Nähe der Europaschule und am Waldnieler Ortseingang, am Sportplatz. Die Nordtangente ist die "Einflugschneise" nach Waldniel: Hier sind Fahrer häufig schneller als mit den erlaubten 50 Stundenkilometern unterwegs. Heute ist das anders, die Kontrollen waren angekündigt.

An der Heerstraße kontrollieren Beamte die Schüler, die mit dem Rad zur Schule fahren. Wenn sie aus Richtung Eicken kommen und an der Ampel die Landstraße überqueren, neigen viele dazu, auf der falschen Straßenseite weiterzufahren. Sie werden von den Polizisten herausgewunken und zum Gespräch gebeten. Einige schielen verstohlen auf die Uhr. Der Unterricht beginnt gleich, und zu spät kommen ist blöd. Die Lichtanlage am Rad funktioniert bei den meisten Schülern.

Wer etwas falsch gemacht hat, muss seine Personalien und den Namen der Schule hinterlassen. Die Eltern erhalten einen Brief, in dem sie gebeten werden, auf ihr Kind einzuwirken, nicht auf der falschen Straßenseite zu fahren, immer das Licht einzuschalten und auch dafür zu sorgen, dass Vorder- und Rücklicht an den Rädern ihrer Sprösslinge überhaupt funktionsfähig sind. Ein Zwölftklässler, der ohnehin schon spät dran ist und dann auch noch in die Kontrolle gerät, darf am Ende auch mit dem kaputten Rücklicht seine Fahrt fortsetzen. Denn inzwischen ist es so hell geworden, dass man ohne Licht fahren kann. Er verspricht den Beamten: "Ich bring es sofort heute Nachmittag in Ordnung, versprochen."

Am Ende des Einsatzes zieht die Polizei Bilanz. Am Jugendheim Waldnieler Heide fuhr ein Erwachsener ohne Licht. An der Römerstraße waren zwei Radler mit mangelhafter Beleuchtung unterwegs, darunter ein Mädchen, das die Landstraße nicht an der Ampel überquerte. Bei den Radarkontrollen war der schnellste Fahrer mit 84 km/h in Ungerath unterwegs, ihn erwarten ein Fahrverbot, Bußgeld und Punkte.

Auf der Nordtangente waren zwei Autofahrer zu schnell, ihnen droht aber kein Fahrverbot. Am Nachmittag fuhr noch ein Autofahrer mit 87 km/h in die Messstelle. Ein Mann durfte nicht weiterfahren, weil er zwar seit einigen Jahren in Deutschland lebt, aber nur einen amerikanischen Führerschein hat.

Zudem hielt die Polizei ein abgemeldetes Fahrzeug an, entdeckte sieben Fahrer mit Handy in der Hand, fünf, die das Stoppzeichen nicht beachteten, drei, die nicht angeschnallt waren, und ein Auto mit mangelhafter Beleuchtung. Darüber hinaus werden weitere 85 Verwarngelder für Geschwindigkeitsüberschreitungen bis 20 km/h fällig.

(hah)
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