Kreis Viersen Sparkasse stellt knapp 140.000 Girokonten im Kreis Viersen um

Kreis Viersen · Betroffen vom neuen Preismodell sind alle Inhaber eines Privat- oder Geschäftsgirokontos. Kunden müssen sich nach mehr als 14 Jahren auf veränderte Grundpreise einstellen.

 "Auf Ertragssteigerungen liegt bei der Neuordnung der Girokonten nicht unser Fokus", betont Birgit Roos, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld.

"Auf Ertragssteigerungen liegt bei der Neuordnung der Girokonten nicht unser Fokus", betont Birgit Roos, Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Krefeld.

Foto: T.L.

In der kommenden Woche werden im Kreis Viersen die mehr als 120.000 Inhaber eines Privatgirokontos und die rund 18.000 Geschäftskunden der Sparkasse Krefeld Post von ihrem Kreditinstitut erhalten. Das Schreiben informiert sie über neue Giromodelle, die ab 1. Januar 2017 gelten. "Einfach, übersichtlich, transparent und fair" sollen die sein. Künftig wird es für Privatkunden nur noch drei verschiedene Girokonten geben. "Wir legen Wert auf eine einfache Preisstruktur", betont Vorstandsvorsitzende Birgit Roos. Für Girokonten von gemeinnützigen Vereinen bleibe zunächst alles beim Alten.

Die Banking-Gewohnheiten der Kunden haben sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Vieles erledigen Bankkunden mittlerweile online, suchen seltener die Filiale auf. Sie buchen Reisen per Kreditkarte im Internet, zahlen berührungslos mit EC-Karten, wollen auch außerhalb der klassischen Öffnungszeiten mit einem Kundenberater chatten. Nach mehr als 14 Jahren passt die Sparkasse Krefeld ihre Kontenmodelle nun diesem Multikanal-Verhalten ihrer Kunden an. "Wir mussten dringend etwas tun", sagt Roos. Mit dem Meinungsforschungsinstitut TNS arbeitete die Sparkasse bei der Entwicklung der neuen Preismodelle zusammen. "Wir haben aber auch die Erfahrung unserer Mitarbeiter einfließen lassen, die sehr genau wissen, was sich unsere Kunden wünschen", erklärt Siegfried Thomassen, Vorstand fürs Privatkundengeschäft.

Privatkunden haben künftig die Wahl zwischen einem Konto für Wenignutzer, einem Konto für Normalnutzer und einem Premiumkonto. Die meisten haben derzeit ein S-Giro Classic zum monatlichen Preis von 6,50 Euro. Auf die im Preis enthaltene Kreditkarte verzichten zwei Drittel. Der Nachfolger heißt S-Giro Flat, kostet ohne Kreditkarte 50 Cent mehr, enthält dafür aber auch alle Leistungen ohne Extra-Kosten. Mit Standardkreditkarte belaufen sich die Kosten auf 10,50 Euro monatlich. Steigen alle 106.000 S-Giro-Classic-Kunden auf den Nachfolger um, kann die Sparkasse künftig allein durch den erhöhten Grundpreis und die zusätzlich in Rechnung gestellten Kreditkarten über 2,2 Millionen Euro Mehreinnahmen pro Jahr verbuchen. "Dafür müssen die Kunden aber nicht mehr für bisher kostenpflichtige Leistungen bezahlen", erklärt Roos. Auf der Ertragssteigerung liege bei der Neuordnung der Girokonten nicht der Fokus, betont die Vorstandsvorsitzende. Zudem habe der Kunde es selbst in der Hand, die Kosten zu senken. Wer zum Beispiel mit der Sparkassen-Karte bei lokalen Partnern bezahlt, erhalte den Rabatt im Folgemonat automatisch aufs Girokonto überwiesen.

Der Grundpreis für das S-Giro Flex wird um 25 Cent auf 3,50 Euro monatlich gesenkt. Und: Künftig zahlen erst 28-Jährige Normalkonditionen. Für junge Leute bis 24 Jahren bietet die Sparkasse ab 1. November ein Gratis-Girokonto an.

(mrö)
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