Viersen SPD und Grüne für Gemeinschaftsschule

Viersen · Als wichtigen Schritt in die richtige Richtung für die Westkreisgemeinden Schwalmtal, Brüggen und Niederkrüchten werden die Schulausschussvorsitzenden aus Niederkrüchten und Schwalmtal, Theo Coenen (SPD) und Manfred Böttcher (Grüne) den schulpolitischen Leitantrag, den die nordrhein-westfälische CDU am Samstag auf ihrem Bonner Parteitag auf den Weg gebracht hat.

"Mit der Abkehr von der strikten Viergliedrigkeit und der Hinwendung zu regionaler Vernetzung, Vielfalt, Inklusion und individueller Förderung macht die CDU den Weg für maßvolle Strukturreformen mit Pragmatismus und Augenmaß frei", teilen Coenen und Böttcher mit. Gerade im Westkreis werde deutlich, dass Elternwille und demografische Entwicklung kurzfristige Reaktionen der Schulträger erforderten. Die CDU in Niederkrüchten solle nach dem Bonner Parteitag nochmals überprüfen, ob eine Niederkrüchtener Gemeinschaftsschule nicht den Anforderungen der regionalen Gegebenheiten am ehesten gerecht werde.

"Solange es noch keine gemeinsame Schulträgerschaft der kleinen Westkreis-Kommunen gibt, sollte es die von der CDU proklamierte Schulvielfalt den Eltern und Grundschülern ermöglichen, zwischen Haupt-, Realschule und Gymnasium in Schwalmtal, einer Gemeinschaftsschule in Niederkrüchten und der Gesamtschule in Brüggen frei zu wählen", sind sich Coenen und Böttcher einig. "Die in der CDU in den vergangenen Wochen diskutierten Kooperations- und Übertragungsmodelle zwischen Niederkrüchten, Brüggen und Schwalmtal bergen angesichts des demografischen Wandels die Gefahr, dass am Ende sowohl die Hauptschulen als auch die gymnasialen Oberstufen in Schwalmtal und Brüggen als Verlierer dastehen, ohne dass es erprobte Alternativangebote gibt. Wir stehen drei Meter vor der Wand." Statt das Schulsytem endgültig vor die Wand zu fahren, plädierten sie für "eine pragmatische parteiübergreifende Niederkrüchtener Kurve in Richtung Gemeinschaftsschule."

Im Leitantrag zum Bonner Parteitag hatte sich die NRW-CDU für die Vielfalt der Schulen und die Wahlfreiheit ausgesprochen und gegen das Konzept der Gemeinschaftsschule gewandt: "Wo es nur ein Angebot gibt, gibt es nichts mehr zu wählen." In Niederkrüchten stehen derzeit Haupt- und Realschule wegen voraussichtlich geringer Anmeldezahlen zum Schuljahr 2012/2013 auf dem Prüfstand.

(RP)
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