Schwalmtal SPD will den "Big Bass" erhalten

Schwalmtal · Den Sozialdemokraten stellte Eric Loll ein Patenkonzept vor: Engagierte Bürger und Firmen könnten ein Scherflein zur Jugendarbeit beitragen.

Eine angeregte Diskussion hatten die Mitglieder der Schwalmtaler SPD auf ihrer jüngsten Versammlung mit dem Sozialpädagogen Eric Loll vom rollenden Jugendtreff "Big Bass". Es ging um die ungewisse Zukunft des Jugendtreffs. Denn der "Big Bass" ist ein Projekt, das zum Ende des Jahres ausläuft. Beteiligt an dem Projekt sind der Kirchengemeindeverband Brüggen-Niederkrüchten als Träger, der Kreis Viersen, Schwalmtal und Niederkrüchten.

Rund 15 000 Euro jährlich muss die Gemeinde Schwalmtal für den Betrieb des Doppeldeckerbusses in der aufsuchenden Jugendarbeit ausgeben. In der Planung ist im Haushalt für 2016 bei den Ausgaben an dieser Stelle eine Null eingetragen. Nun geht es darum, ob der Projektstatus verlängert wird, der Bus also weiter rollt, ob man den "Big Bass" in eine Regeleinrichtung überführt oder ob das Projekt endet und die mobile Jugendarbeit in den beiden Gemeinden anders aufgestellt wird. Aus Niederkrüchten gibt es bereits von Politikern fast aller Couleur Bekenntnisse, die Arbeit des "Big Bass" fortzuführen.

Die Schwalmtaler SPD-Mitglieder zeigten sich sehr angetan von der Arbeit des rollenden Jugendtreffs. Sie äußerten Unverständnis für den Gedanken, diese Arbeit vielleicht einzustellen. Und 15 000 Euro pro Jahr, das seien nicht einmal ein Euro pro Einwohner. Das sollte sich eine Gemeinde auch bei angespannter Haushaltslage leisten. "Familienfreundlichkeit gehört zum Leitbild Schwalmtals", sagte Hanna Poral. "Schon unter diesem Aspekt ist es indiskutabel, den Big Bass sterben zu lassen." Diskutiert wurde auch darüber, wer nun "dran" sei, ein Signal zu geben, wie man die Zukunft der Einrichtung sehe - der Kreis als Hauptfinanzierer oder die beiden Gemeinden. "Wir sollten nicht auf ein Signal des Kreises warten, sondern selbst das Signal setzen, dass wir den Big Bass wollen", erklärte Heike Pesch.

Eric Loll stellte die Idee vor, Paten für die Einsatztage des Busses zu gewinnen. Der Bus sei an etwa 250 Tagen im Jahr unterwegs. "Wenn dann jemand einen Nachmittag in Dilkrath mit 50 Euro unterstützen würde, und das gelänge für alle Tage, dann hätte man bereits etwa 90 Prozent des Schwalmtaler Anteils", so Loll. Firmen könnten ebenso Paten werden wie Privatleute.

Im Rat seien die Fraktionen in naher Zukunft wohl ohnehin gefordert, "Farbe zu bekennen", erklärte der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Dr. Marco Kuhn. Es liege ein Antrag der Lokalen Agenda über die Zukunft der mobilen Jugendarbeit zur Beratung vor. Kuhn geht davon aus, dass über den Antrag noch vor der Sommerpause im zuständigen Fachausschuss gesprochen werden soll.

(hah)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort
Moos
Glosse Total Lokal Moos