Viersen "Spielarten" in neuer Auflage zu sehen

Viersen · Kinder und Jugendliche für Theater begeistern - das ist das Ziel des NRW-Projekts "Spielarten". In Viersen gibt es noch Karten für die Auftaktveranstaltung. Am Sonntag wird Ottfried Preußlers "Kleiner Wassermann" in neuer Form gezeigt.

 Bringen den Klassiker "Der kleine Wassermann" als Live-Hörspiel auf die Bühne: die Essener Formation "Toboso"

Bringen den Klassiker "Der kleine Wassermann" als Live-Hörspiel auf die Bühne: die Essener Formation "Toboso"

Foto: Markus Draxler

Eine neue Art der Darbietung und eine neue Formation auf der Bühne - so wird am Sonntag, 1. November, die aktuelle Auflage des Kinder- und Jugendtheaterfestivals "Spielarten" in der Festhalle Viersen eröffnet. "Mit der Resonanz sind wir sehr zufrieden. Fünf von sechs Stücken sind ausverkauft", erklärt Brigitte Baggen vom städtischen Fachbereich Kultur. Besonders groß sei die Nachfrage nach Kafkas "Prozess" gewesen. Diese Produktion des Duisburger Ko'Ma-Theaters wird am 6. November das Festival in Viersen beenden. Das Stück sei in der Abo-Reihe "Studio" angeboten worden. "Immer mehr Erwachsene interessieren auch für Kinder- und Jugendtheater", so lautet die Erfahrung von Baggen.

Für Theaterinteressierte gibt es noch eine Chance, um dabei zu sein: Für die Bearbeitung von Ottfried Preußlers Kinderbuch "Der kleine Wassermann" als szenisches Live-Hörspiel sind Karten erhältlich. Zum ersten Mal wird die Formation "Toboso" in der Kreisstadt auftreten. Brigitte Baggen wirbt für die außergewöhnlich dichte Atmosphäre der Kinder- und Jugendtheater-Aufführungen - gerade für Stücke, wie den "Kleinen Wassermann", an dem bereits Sechs-Jährige ihre Freude haben können. "Das Publikum und die Darsteller befinden sich gemeinsam auf der Bühne", schildert Baggen. Zudem sei die Zahl der Zuschauer bei jüngeren Zielgruppen auf 120 beschränkt.

 Mit dem aktuellen Thema Migration beschäftigt sich die Produktion "leider deutsch", die vor Schülern ab zwölf Jahren gezeigt wird.

Mit dem aktuellen Thema Migration beschäftigt sich die Produktion "leider deutsch", die vor Schülern ab zwölf Jahren gezeigt wird.

Foto: Mischa Lorenz

Das Projekt Spielarten ist ein Theaterverbund von NRW-Städten; finanziert wird es auch über eine Förderung des Landes. Aktuell beteiligen sich daran neben Viersen noch neun weitere Städte wie Düsseldorf, Bergheim oder Mettmann, 1994 in Köln gegründet, hat das Festival seine Spielräume kontinuierlich ausgedehnt. Das Ziel: Kinder und Jugendliche sollen an die Vielfalt des freien Theaters herangeführt werden. Der Vorteil für die Partner: Gegen eine finanzielle Beteiligung - in Viersen sind es 7.500 Euro - können sie einige Produktionen auf ihre Bühnen holen. "Mit diesem Betrag allein wäre ein solches Angebot nicht zu finanzieren", sagt auch Brigitte Baggen. Ihr ist - neben den Produktionen - das theaterpädagogische Rahmenprogramm wichtig. Denn vier Stücke - jetzt sind es "Schreimutter", "Wir alle für immer zusammen""leider deutsch" und "Taksi to Istanbul" werden ausschließlich vor Schülern gezeigt. Neben Materialien zum Stück gibt es für sie die Chance, mit den Schauspielern oder Regisseuren in's Gespräch zu kommen.

Vor dem Festivalbeginn steht schon die Planung für die nächste Auflage an. "Wir beschäftigen uns bereits jetzt mit der Sichtung der Produktionen für 2016", verrät Brigitte Baggen. Denn die "Spielarten" sollen im kommenden Jahr erneut in Viersen begeistern.

Info Am Sonntag, 1. November, 15 bis 16 Uhr, wird in der Festhalle Viersen "Der kleine Wassermann" als szenisches Hörspiel gezeigt. Karten: 5,50 Euro, ermäßigt drei Euro. Info unter Ruf 02162101466.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort