Viersen Spielplatz auf dem Prüfstand

Viersen · Das große Holzgerät an der Spielfläche Oberrahserstraße muss abgebaut werden; es ist morsch. Eigentlich will die Stadt in den als "ruhend" eingestuften Platz nichts mehr investieren. Wäre nicht das neue VAB-Bauprojekt für 150 Menschen

 Noch können Kinder am Spielplatz Oberrahserstraße hoch hinaus: Doch das dortige Holzspielgerät ist nicht mehr sicher und muss abgebaut werden. Über die Zukunft der Fläche diskutiert der Jugendhilfe-Ausschuss im Juni.

Noch können Kinder am Spielplatz Oberrahserstraße hoch hinaus: Doch das dortige Holzspielgerät ist nicht mehr sicher und muss abgebaut werden. Über die Zukunft der Fläche diskutiert der Jugendhilfe-Ausschuss im Juni.

Foto: Busch

Der Countdown für das hölzerne Gerät auf dem Spielplatz Oberrahserstraße läuft. Die Stadtverwaltung will es demontieren: "Das Spielgerät muss abgebaut werden", erklärte Rathaus-Sprecher Frank Schliffke. Bei einer Winterkontrolle sei festgestellt worden, dass das Holz nach 15 Jahren stark verwittert ist und dass das Gerät somit gefährlich ist. Zum Abbau gebe es keine Alternative: "Instand gesetzt werden kann es wegen des hohen damit verbundenen Reparaturaufwandes auch nicht", sagte Schliffke.

Die Stadt Viersen hat einen Spielflächenbedarfsplan aufgestellt, in dem die Entwicklung der Areale festgehalten ist. Für den Spielplatz Oberrahserstraße gibt es demnach keine Zukunft. Er ist als "ruhend" vermerkt; Investitionen in neue Geräte sind nicht geplant.

Die Stadtverwaltung hat mit ihrem inzwischen verabschiedeten Haushaltsentwurf erstmals für die Spielplätze einen Bedarfsplan vorgelegt. Demnach sollen 100.000 Euro für Spielgeräte, Abfallbehälter und Bänke auf den städtischen Flächen genutzt werden - aber eben nicht für jeden Platz.

Die Viersener Aktienbau-Gesellschaft (VAB) plant einen großen Wohnkomplex für 150 Menschen; Baubeginn soll im April sein. Dies könnte auch für die Spielfläche an der Oberrahserstraße erneut eine Perspektive bedeuten.

Die Baugesellschaft realisiert dort einen Komplex mit sechs Häusern, zu dem 36 Zwei- und Drei-Zimmer-Wohnungen zählen. Zunächst sollen Flüchtlingsfamilien einziehen. Anschließend steht dieser Sozialwohnraum jedem Inhaber eines Wohnberechtigungsscheins zur Verfügung.

Eine Zukunft für den Spielplatz würde auch einige Anwohner freuen. Denn auch sie sehen dieses Areal, das an einen Bolzplatz grenzt, als eine geschätzte Freizeitmöglichkeit.

So meint etwa Anwohner Folkmar Taddigs mit Blick auf das laufende Bauvorhaben der VAB: "Der Spielplatz sowie die Grünfläche mit Bäumen und Tieren sind eine tolle Begegnungs- und Spielfläche für unsere vielleicht neuen Mitbürger." Dabei wird der Neubau durchaus kontrovers diskutiert: Bei einer Bürgerversammlung im vergangenen Februar hatten mehr als hundert Teilnehmer ihre Befürchtungen und Anregungen geäußert. Zum einen ging es ihnen um die Erschließung des Sozialwohnungskomplexes. Die Stadt favorisiert eine Zufahrt über die Oberrahserstraße. Anwohner schlugen dagegen die Anbindung über die Süchtelner Straße vor. Zwar hatte Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) angekündigt, diesen Vorschlag prüfen zu lassen. Diese Untersuchung änderte allerdings nichts an der ursprünglichen Planung.

Zum anderen ging es um die Entwicklung des Spiel- und Bolzplatzes. Über die Zukunft dieses ruhenden Spielplatzes werden Mitglieder des Jugendhilfe-Ausschusses am 7. Juni diskutieren. Laut Frank Schliffke sollen sie vor dem Hintergrund der neu entstehenden Wohnungen darüber beraten, ob dieses Areal nicht doch weiter genutzt werden könnte. "Beschließt der Ausschuss die Weiternutzung, werden auch neue Spielangebote zur Aufwertung geschaffen", kündigte Schliffke an.

(RP)
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