Fußball 1. FC Viersen beendet Fluch gegen Amern

Viersen · Der gestrige 2:1-Sieg am Hohen Busch war der erste Erfolg für Viersen in der Fußball-Landesliga gegen das Team aus Schwalmtal.

 Das gestrige Derby zwischen Viersen und Amern war zwar hart umkämpft, bis kurz vor Schluss aber überaus fair. Erst dann musste Schiedsrichter Samet Alpaydin zweimal die Rote Karte gegen die VSF zücken.

Das gestrige Derby zwischen Viersen und Amern war zwar hart umkämpft, bis kurz vor Schluss aber überaus fair. Erst dann musste Schiedsrichter Samet Alpaydin zweimal die Rote Karte gegen die VSF zücken.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Yannick Meurer, Kapitän des 1. FC Viersen, zog sich seine Sonnenbrille und seine Kappe an, bevor er den Hohen Busch verließ. Das hatte gestern Kraft gekostet. Bei tropischen Temperaturen beendete der 1. FC Viersen seine schwarze Serie gegen die VSF Amern in der Fußball-Landesliga und gewann 2:1 (1:1). "Ich finde, wir haben aufgrund der zweiten Halbzeit durchaus verdient gewonnen. Und dass wir dabei unseren negativen Lauf gegen Amern endlich beenden konnten, ist ein positiver Nebeneffekt", erklärte der Routinier in Viersener Reihen.

Und mit seiner Sichtweise lag Meurer durchaus richtig. Denn die Mannschaft vom Hohen Busch verdiente sich den ersten Heimsieg der Saison aufgrund einer enormen Kraftanstrengung in der zweiten Halbzeit. Amerns Co-Trainer Michael Moll, der den beruflich verhinderten Dennis Sobisz vertrat, war kurz nach dem Abpfiff und der ersten Saisonniederlage sichtlich angefressen: "Das war schon bitter. Diese Niederlage war völlig unnötig. Wir mussten hier nicht verlieren und wären auch mit einem Unentschieden sicherlich zufrieden gewesen." Moll spielte auf die spielentscheidende Szene in der 83. Minute an. Amern konnte einen langen Ball der Heimmannschaft nicht entscheidend klären. Viersens Korbinian Beckers, der nach langer Verletzungspause für Neuzugang Andre Korb eingewechselt worden war, bekam den umherirrenden Ball irgendwie auf den Fuß. Von dort sprang er direkt vor die Füße von Jan Ballis, der sich nicht lange bitten ließ. Er vollendete zum umjubelten Viersener Siegtreffer zum 2:1 (83.). "Jan war sofort zur Stelle. Das sind die Situationen, die ihn stark machen", freute sich Trainer Willi Kehberg über den bereits vierten Saisontreffer des 31-Jährigen. Die VSF versuchten in den letzten Minuten noch einmal alles, torgefährlich wurden sie dabei aber nicht. Vielmehr zog der Unparteiische Samet Alpaydin aus Rheinkamp in einem bis dato mehr als fairen Derby zweimal die Rote Karte. Betroffen waren jeweils Spieler der Gäste. Zuerst traf es Max Kapell, der in Höhe der Mittellinie seinen Gegenspieler mit einer Grätsche erwischte. Die Meinungen, ob der Platzverweis gerechtfertigt sei, gingen dabei auseinander. Doch damit nicht genug. Amerns Ersatztorwart Sandro Dörenkamp sah nur Sekunden später außerhalb des Spielfelds auch Rot. Wegen einer Beleidigung. "Ärgerlich, dass dies auch noch passieren musste", erklärte Michael Moll.

Dabei waren die Gäste aus Amern richtig gut ins Spiel gekommen. Während der ersten 20 Minuten fand der 1. FC Viersen eigentlich nicht statt. Folge: Amern ging nach der ersten richtigen Möglichkeit durch Dominik Heythausen in Führung (21.). René Jansen gab die Vorlage nach einem Viersener Patzer im Mittelfeld. Der 1. FC wirkte geschockt und benötigte einige Minuten, um überhaupt erstmals richtig ins Spiel zu finden. Dann fiel der Ausgleich. Quasi aus dem Nichts. Nach Zuspiel von Jan Ballis schob Innenverteidiger Philipp Wiegers zum 1:1-Ausgleich ein (31.). Dann gab es eine Trinkpause und das Spiel drehte sich zugunsten der Viersener. Jan Ballis hätte schon vor der Pause auf 2:1 erhöhen können, als er in der 37. Minute nach schöner Einzelleistung den Pfosten traf.

(sms)
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