Fußball 1. FC Viersen enttäuscht gegen Straelen

Viersen · Die Landesliga-Fußballer aus der Kreisstadt wollten im letzten Hinrundenspiel das Kellerkind aus Straelen auf Distanz halten. Dieser Plan ging mächtig nach hinten los, denn unter dem Strich setzte es eine verdiente 1:3-Heimniederlage.

 Korbinian Beckers (Mitte) mühte sich zwar im Mittelfeld, Struktur ins Viersener Spiel zu bringen. Doch auch er konnte letztlich nichts an der Niederlage gegen den SV Straelen ändern.

Korbinian Beckers (Mitte) mühte sich zwar im Mittelfeld, Struktur ins Viersener Spiel zu bringen. Doch auch er konnte letztlich nichts an der Niederlage gegen den SV Straelen ändern.

Foto: Bsen

Nach dem Schlusspfiff musste sich Willi Kehrberg erst einmal ein wenig abreagieren. Mit tief in den Taschen vergrabenen Händen stapfte der Trainer des Fußball-Landesligisten 1. FC Viersen die Laufbahn im Stadion am Hohen Busch in Richtung Kurve entlang, um einen abhandengekommen Ball zu holen. Auch seinen Gesichtszügen war anzusehen, dass er alles andere als zufrieden war mit dem, was seine Mannschaft bei der 1:3 (1:2)-Niederlage gegen den SV Straelen geboten hatte.

"Wir hatten in der zweiten Hälfte überhaupt keine Körpersprache mehr, haben die Ärmel nicht hochgekrempelt. Da war Straelen besser und hat deswegen auch zu Recht gewonnen", erklärte Kehrberg. Eigentlich hatte er mit seiner Mannschaft die Distanz zu den hinteren Tabellenplätzen konstant halten und mit zwei guten Ergebnissen die Bilanz bis zur Winterpause veredeln wollen. Da zog seine Mannschaft gestern überhaupt nicht mit, jetzt steigt der Druck für die erste Hinrundenpartie nächsten Sonntag wieder daheim gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter II. "Da zählt dann wirklich nur noch das Ergebnis", betonte Kerberg. Gestern setzte er dagegen auf die Karte Risiko, verordnete seiner Mannschaft angesichts der eigenen Torflaute und einer vermuteten Straelener Verunsicherung aufgrund einer Negativserie von neun Spielen ohne Sieg eine offensivere taktische Ausrichtung. Das funktionierte allerdings überhaupt nicht, weil die defensive Stabilität darunter litt, während die Offensive insgesamt weiter total harmlos blieb. Das war der Tatsache geschuldet, dass auf dem sehr schwer zu bespielenden Rasen der Spielaufbau nicht funktionierte. Wenn der Ball mal früh erobert wurde, klappte das angedachte schnelle Umschalten überhaupt nicht. Und mit der oft genutzten Variante eines langen Balles hatten die beiden Viererketten der Straelener keinerlei Schwierigkeiten. Das zweite massive Problem der Viersener war, dass das Umschalten auf Defensive zu selten funktionierte.

Zum ersten Mal wurde das den Gastgebern schon nach drei Minuten zum Verhängnis, als die Mannschaft weit aufgerückt war und ein langer Ball auf Lukas Rix die Abwehr aus den Angeln hob. Seinen Querpass in den Strafraum vollendete David Kalokoh. Zwar gelang Hakan Sayici postwendend der Ausgleich per Kopf, doch Sicherheit brachte das nicht. In der 32. Minute rückte Philipp Wiegers nach einem verlorenen Zweikampf im Mittelfeld aus der Viererkette, grätschte am Ball vorbei und machte so die Bahn zum 2:1 durch Lukas Nabbefeld frei. "Das nehme ich durch meine Taktikvorgaben teils auch auf meine Kappe. Doch was sich in Hälfte zwei abspielte, hatte nichts mehr mit Taktik zu tun. Das war einfach zu wenig", betonte Kehrberg. Straelen musste gegen kopflose Hausherren nur noch auf Konter lauern. In der 74. Minute war es soweit, Jannis Pütz schloss einen Gegenstoß zum vorentscheidenden 3:1 ab.

Viersen: Gerdes - Bonsen, Wiegers, Hetterle, Smikalla - Kobe, Meurer, Broens (60. Enger) , Beckers - Sayici (60 Ballis), Jansen (73. Bayrak); Tore: 0:1 (3.) Kalokoh, 1:1 (6.) Sayici, 1:2 (32.) Nabbefeld, 1:3 (74.) Pütz; Zuschauer: 50

(RP)
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