Fußball 1. FC Viersen enttäuscht trotz Heimsieg

Viersen · Die Viersener haben gegen das Schlusslicht der Fußball-Landesliga ihre Pflicht erfüllt - mehr nicht. Beim 2:0-Erfolg auf eigenem Platz gegen Viktoria Goch lieferten die verunsichert wirkenden Gastgeber eine schwache Leistung ab.

Die gute Nachricht für die Anhänger des Fußball-Landesligisten 1. FC Viersen vorne weg: Die Mannschaft von Trainer Willi Kehrberg feierte gestern mit dem 2:0 auf eigenem Platz gegen Schlusslicht Viktoria Goch den so heiß ersehnten ersten Sieg im neuen Jahr und schoss auch endlich mal wieder Tore. Doch das war es auch schon mit den positiven Aspekten. Offenbar wirkte die Derbyniederlage gegen Amern noch nach, gegen limitierte Gocher wollte den offenbar verunsicherten Viersenern gestern fußballerisch nichts gelingen.

So hätten es sich die ohnehin nicht zahlreich erschienenen Zuschauer sparen können, die Partie in Gänze zu verfolgen. Denn nachdem Innenverteidiger Dominik Kleinen schon in der ersten Minuten nach einem Freistoß von Yannick Meurer per Kopf die Führung für die Gastgeber erzielt hatte, dauerte es bis in die Nachspielzeit der zweiten Hälfte, bis ein Angriff mal wieder konsequent zu Ende gespielt wurde. Gegen eine nicht mehr existente Gocher Abwehr wurde der kurz zuvor eingewechselte Eike Broens auf der linken Seite auf die Reise geschickt. Einem Marsch bis zur Grundlinie folgte ein scharfer Pass vors Tor, den der ebenfalls in der zweiten Hälfte eingewechselte Nico Königs mit einem strammen Schuss zum entscheidenden Treffer in die Maschen setzte. "Auch wenn die Platzverhältnisse nicht die besten waren, war das zu wenig. Wir haben ja schon ab der ersten Minute nur das 1:0 verteidigt", wurde Viersens Trainer Willi Kehrberg deutlich. Dennoch war er erleichtert, dass endlich der erste Sieg nach der Winterpause eingefahren wurde: "Solche Spiele gibt es immer wieder mal. Heute nehme ich nur den Sieg und bin froh, dass wir die 30-Punkte-Marke erreicht haben." Auf die dürftige Vorstellung in Amern hatte Kehrberg mit Veränderungen in der Starformation reagiert. Am auffälligsten war, dass Oguzhan Bonsen für Dennis Homann als linker Außenverteidigers auflief, während Homann seine Offensivqualitäten auf der rechten Außenbahn zeigen sollte. Im defensiven Mittelfeld musste Nico Königs dem von einer Verletzung genesenen Simon Hetterle Platz machen.

Doch egal, was sich die Viersener davon versprochen haben mögen, es erfüllte sich nicht. Die frühe Führung brachte keine Sicherheit, im Gegenteil. Obwohl die eher defensiv eingestellten Gocher nicht gerade für großen Druck auf das gegnerische Aufbauspiel sorgten, gelang bei den Viersenern kaum etwas. Viele Fehlpässe machten aussichtsreiche Situationen zunichte, meistens wurde das Mittelfeld durch blinde Befreiungsschläge komplett aus dem Spiel genommen. "Das trainieren wir ganz anders. Und ich bin mir sicher, dass sich die Arbeit schon bald auch auszahlen wird", erklärte Kehrberg. In der Schlussphase waren die Gocher, ohne zwingend zu werden, dem Ausgleich sogar näher als Viersen der Entscheidung. Doch dann kam es schon vor den 0:2 mit einer Gelb-Roten Karte für Jan-Luca Geurtz (90.) und einer Roten Karte für Ali-Cem Boyacilar (91.) ganz bitter für die Gäste.

Viersen: Lonny - Bonsen, Wiegers, Kleinen, Smikalla - Sayici (58. Herrmann), Meurer, Hetterle (63. Königs), Homann (81. Broens) - Jansen, Ballis; Tore: 1:0 (1.) Kleinen, 2:0 (90.+3) Königs; Zuschauer: 70

(RP)
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