Lokalsport 1. FC Viersen: Ohne viel Spaß auf Platz fünf

Fussball · Die Viersener mussten in der Fußball-Landesliga bis zum Schluss um den Klassenverbleib zittern, doch unter dem Strich schnitten sie als beste Mannschaft aus dem Grenzland ab. Verbesserungsbedarf sieht der 1. FC in der Offensive.

Als Dennis Homann am letzten Spieltag im Derby bei der SpVg. Odenkirchen rund eine Minute vor dem Ende den 2:1-Siegtreffer für den 1. FC Viersen erzielte, war es endlich geschafft. Rein rechnerisch mussten die Anhänger und Verantwortlichen des langjährigen Oberligisten buchstäblich bis zur letzten Sekunde warten, ehe der Landesliga-Klassenerhalt absolut sicher war. Doch was bleibt von der erst kürzlich zu Ende gegangenen Spielzeit in Erinnerung?

Neben dem Ligaverbleib selbstverständlich - und das mag jetzt verwundern - auch der fünfte Platz in der Abschlusstabelle. Danach hatte es in der Rückrunde lange nicht ausgesehen. Und spätestens als die Rot-Weißen am vorletzten Spieltag zu Hause gegen Goch 0:1 unterlagen, war vom angestrebten Saisonziel, einer Platzierung unter den ersten Sechs, keine Rede mehr. Es ging nur noch ums nackte Überleben. Auch wenn sich innerhalb von einer Woche nahezu das komplette Tabellenbild ändern konnte. Doch Homanns Treffer sicherte eben nicht nur den Ligaverbleib, sondern auch Platz fünf. Überhaupt lief Dennis Homann in den letzten Wochen der Saison zur Hochform auf. Von Kehrberg als Führungsspieler verpflichtet, wurde er diesem Anspruch während des Saisonfinales mehr als gerecht. Auch in Amern erzielte er spät den wichtigen Ausgleichstreffer.

Doch alleine von dem positiven Saisonausgang lässt Trainer Willi Kehrberg nicht blenden. Er ist zwar erfreut über die abermalige Platzierung im ersten Tabellendrittel. Mit dem vierten Platz in der Spielzeit 2012/2013 - der ersten Saison nach dem freiwilligen Rückzug aus der Niederrheinliga - und nun zwei fünften Plätzen in Serie hat der Traditionsverein längst den Beweis angetreten, zu den etablierten Klubs der Landesliga zu gehören. Doch Freude hat Kehrberg die vergangene Spielzeit nicht gemacht. Für Kehrberg war vom ersten Spieltag an klar, dass sich der Kampf um den Klassenerhalt unter Umständen erst am letzten Spieltag entscheiden könnte. Doch das nahezu alle Mannschaften mehr oder weniger intensiv vom Abstiegsgespenst begleitet wurden, überraschte selbst den 52-Jährigen. "Insgesamt hat die Saison nicht viel Spaß gemacht. Man konnte wirklich nichts ausprobieren, da nur das reine Ergebnis zählte", sagt Kehrberg.

Doch welche Lehren kann man bei 1. FC aus der Spielzeit ziehen? Sicherlich die Tatsache, dass man sich am Hohen Busch in Sachen Offensivabteilung nicht nur auf die Torjägerqualitäten von Jan Ballis verlassen sollte. Zwar erwies sich der inzwischen 30 Jahre alte Stürmer mit neun Treffern abermals als Viersens treffsicherster Akteur, doch die Quote des Torjägers wird von Jahr zu Jahr geringer. Insgesamt traf Ballis in den letzten drei Spielzeiten 37 mal ins Tor des Gegners. Anders ausgedrückt: Ungefähr jeder vierte Treffer wird von Jan Ballis erzielt. In dieser Hinsicht sieht Viersen Handlungsbedarf und ist auch schon tätig geworden. Vom Oberligaaufsteiger 1. FC Mönchengladbach kommt Andre Kobe an den Hohen Busch. "Damit sind wir in der Offensive insgesamt richtig gut aufgestellt. Ich bin mit der Kaderzusammenstellung sehr zufrieden und freue mich schon auf die kommenden Wochen", erklärt Kehrberg

(sms)
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