Fußball Abgebrochenes Spiel wird wohl später wiederholt

Fussball · Dass das am Sonntag im Rösler-Stadion wegen eines heftigen Gewitters abgebrochene Landesligaspiel zwischen den VSF Amern und dem VfL Tönisberg schon morgen Abend nachgeholt wird, ist vom Tisch.

VfL-Coach Siggi Sonntag wusste gestern zu berichten, dass der Vorstand seines Vereins Kontakt zu Staffelleiter Holger Tripp hatte und sich mit ihm darauf verständigt hätte, dass aus Tönisberger Sicht der Donnerstag, 18. September, der früheste mögliche Nachholtermin ist. Gespielt würde dann um 20 Uhr auf dem Trainingsplatz des Rösler-Stadions, denn der verfügt über Flutlicht.

Dass dann gekickt wird, ist zwar sehr wahrscheinlich, weil es sich bei dem Abbruch um eine Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters handelt, doch die Tönisberger denken intensiv darüber nach, Protest gegen den Abbruch einzulegen. Schließlich sind sie die Hauptleidtragenden, weil sie zum Zeitpunkt des Abbruchs knapp zwanzig Minuten vor Schluss bereits 4:0 führten. "Wir wollen kein großes Fass aufmachen, aber uns trifft das natürlich hart. Abgesehen von den Punkten, die wir schon so gut wie sicher hatten, hätten wir unter der Woche noch mal die weite Anreise zu bewältigen. Mit all den Schwierigkeiten, die sich daraus ergeben, dass viele Spieler arbeiten", sagte gestern Siggi Sonntag und fügte hinzu: "Wir warten mal ab, vielleicht entdecken die Amerner ja auch noch ihren Sinn für Fair Play." Doch die sind gebrannte Kinder. Trainer Rainer Bruse weiß von einem Vorfall von vor neun Jahren zu berichten, kurz bevor er das Team übernahm. Damals wurde eine Partie gegen St. Tönis bei einem 1:2-Rückstand der Amerner wegen des Ausfalls der Fluchtlichtanlage abgebrochen. Die VSF verzichteten auf eine Wiederholung und stiegen am Ende ganz knapp aus der Kreisliga A ab. Auch wenn Bruse am Sonntag nicht daran glauben mochte, dass sein Team bei 0:4 das Ruder noch herumreißt, kann er sich noch an Spiele erinnern, in denen das gelungen ist. "Ich bin als Trainer hin- und hergerissen. Ich kann verstehen, wie sich die Tönisberger fühlen, kann mich aber auch nicht vor meine Mannschaft stellen und sagen, dass sie auf diese Gelegenheit verzichten soll", meint Bruse. "Ich werde mich als Trainer da jetzt völlig raushalten, das den Vorständen überlassen und jede Entscheidung mittragen."

Der Spielabbruch in Amern drang sogar bis zum Verbands-Fußballobmann Wolfgang Jades vor, der nur wenig Verständnis für die Entscheidung des Unparteiischen zeigte. Schließlich sei das Unwetter nach Aussagen von beiden Seiten schon so gut wie abgezogen gewesen. "Und es gibt keine Regel, die verbietet, länger als 30 Minuten zu unterbrechen. Bei diesem Spielstand muss ein Schiedsrichter einfach mehr Fingerspitzengefühl beweisen", meinte Jades gestern auf RP-Anfrage.

(RP)
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