Lokalsport Abstiegskampf kostet Nerven

Grenzland · Der 1. FC Viersen und die VSF Amern sind im Rennen um den Klassen-erhalt auf jeden Punkt angewiesen. Für Amern steht morgen ein Bonus-spiel gegen Odenkirchen an. Viersen trifft heute auf im Kellerduell auf den TSV Meerbusch II.

 Eine Szene aus dem Hinspiel: Amerns Nico Wehner bedrängt Tayfun Yilmaz.

Eine Szene aus dem Hinspiel: Amerns Nico Wehner bedrängt Tayfun Yilmaz.

Foto: Wiechmann

Im Abstiegskampf der Fußball-Landesliga ist Spannung bis zum letzten Schlusspfiff programmiert - und die VSF Amern und der 1. FC Viersen stecken mittendrin. Weil fast alle beteiligten Mannschaften in den letzten vier Spielen noch mehrere Duelle gegen andere direkte Konkurrenten austragen, sind Prognosen schwer möglich. Klar ist damit aber auch, dass alle Teams darauf bedacht sein müssen, ihre eigenen Hausaufgaben zu machen und nicht auf Schützenhilfe hoffen dürfen.

Die Viersener treten bereits heute (16 Uhr) beim TSV Meerbusch II an. Tabellarisch ist es das Duell des Viertletzten gegen den Vorletzten. Beide trennt nur ein Punkt. Tatsächlich aber hat die Mannschaft des TSV Meerbusch II mit Blick auf die personelle Besetzung nicht mehr viel mit einem Abstiegskandidaten zu tun. Zumindest das Team, das vergangene Woche 2:1 bei der SpVg. Odenkirchen gewann, ginge - angefangen von Torhüter Andreas Lahn über Romel Anyomi bis hin zu Kevin Dauser und Emre Geneli - auch als Aufstellung für die erste Mannschaft des TSV durch, die derzeit die Tabelle in der Landesliga anführt. Viersens Trainer Daniel Saleh möchte sich dadurch nicht ablenken lassen. "Das ist ein schwieriges Unterfangen. Aber es ist ein Gegner, den man schlagen kann. Wir haben gegen die Meerbuscher Erstvertretung gezeigt, dass wir ein ordentliches Spiel gemacht haben", sagt Saleh. Im März unterlag Viersen mit 0:2. "Wir dürfen uns nicht zu viele Gedanken machen. Wir müssen gucken, dass wir Spiele gewinnen. Das ist Woche für Woche Abstiegskampf, und wir müssen und die Punkte erkämpfen, nicht erspielen", betont Saleh. Der Coach ist zuversichtlich, weil alle Mannschaften, gegen die sein Team noch antreten muss, in der Rückrundentabelle hinter seinem Team lägen. Vielleicht trägt das dazu bei, dass die Spieler ganz offensichtlich entspannt sind. "Ich habe nicht den Eindruck, dass da eine Verkrampfung ist. Ich habe eine gute Trainingswoche gesehen", sagt Saleh. Außerdem können die Viersener personell aus dem Vollen schöpfen. "Wir müssen nur unsere individuellen Fehler abstellen. Dann haben wir eine gute Chance, Punkte zu holen", sagt der Trainer.

Personell aus dem Vollen schöpfen zu können, bleibt für die VSF Amern in dieser Saison ein Traum. Auch am Sonntag, wenn die VSF im Rösler-Stadion die SpVg. Odenkirchen zu Gast haben, stellt sich die Mannschaft ganz von alleine auf. Trainer Willi Kehrberg muss erneut auf mindestens acht Spieler verzichten. Der Coach ist dennoch weit davon entfernt, zu lamentieren. "Die elf, die spielen, sind stark genug, zu bestehen", sagt er. Sein Team habe in den vergangenen Wochen trotz der personellen Engpässe einen Weg gefunden, sich gut zu präsentieren. "Wir wissen, worum es geht, und wir wissen, dass kein anderer das für uns macht", sagt der routinierte Trainer. Deshalb geht es gegen die Odenkirchener, die seit einigen Wochen einen Durchhänger haben, darum, viel zu investieren und den Gegner bestmöglich zu ärgern. "Odenkirchen ist ein Kaliber. Ich halte sie für die spielstärkste Mannschaft in der Liga. Trotzdem müssen wir das Spiel zu unserem Kampfspiel machen", erklärt der VSF-Trainer. Auch wenn er sehr gerne einen Sieg einfahren würde, sieht er in der Partie gegen den Tabellensiebten ein "Bonusspiel" vor den drei Endspielen gegen drei direkte Konkurrenten. "Es wäre gut, wenn wir gegen Odenkirchen etwas holen. Aber uns sind die Hände gebunden", sagt Kehrberg. Vor allem in der Offensive fehlen den Amernern die Optionen.

(RP)
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