Fußball Abteilungsleiter der ASV-Kicker tritt zurück

Fussball · Die Süchtelner Fußballer stehen gut da, dennoch wollte Sven Berx nicht weitermachen. Es gab Streit mit dem Gesamtvorstand.

 Den Landesliga-Abstieg konnten die ASV-Kicker vorige Saison nicht mehr verhindern, doch die Abteilung hat sich gut berappelt. Philipp Hilleke (Mitte) ist inzwischen in der sportlichen Leitung aktiv.

Den Landesliga-Abstieg konnten die ASV-Kicker vorige Saison nicht mehr verhindern, doch die Abteilung hat sich gut berappelt. Philipp Hilleke (Mitte) ist inzwischen in der sportlichen Leitung aktiv.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Eigentlich müsste beim ASV Süchteln in Sachen Fußball-Abteilung eitel Sonnenschein herrschen. Denn nach finanziellen Engpässen und in der Folge einem Abstieg aus der Landesliga stehen die ASV-Kicker derzeit wieder blendend da. Bei der Nachwuchsarbeit brummt es, so dass die Zukunftsperspektive stimmt. Und auch die erste Mannschaft scheint so aufgestellt, dass sie in der gerade gestarteten Bezirksliga-Spielzeit eine gute Rolle spielen kann. Die erste Partie gegen die Reserve des 1. FC Mönchengladbach wurde jedenfalls gewonnen. Doch die positive Bilanz wir durch einen Knatsch zwischen dem bisherigen Abteilungsleiter Sven Berx und dem Gesamtvorstand getrübt. Das Verhältnis ist so zerrüttet, dass Berx am Wochenende seinen Rücktritt bekanntgab.

"Das hat absolut nichts mit der Fußball-Abteilung zu tun. Es tut mit leid für meine Mitstreiter im Abteilungsvorstand. Aber was in den vergangenen Wochen an Beleidigungen und Überheblichkeiten von einigen Personen aus dem Gesamtvorstand auf mich eingeprasselt ist, war nicht mehr zu ertragen", erklärte Berx auf RP-Nachfrage. ASV-Urgestein Berx, der unter anderem drei Jahre selbst die erste Mannschaft trainierte, wurde im April des vergangenen Jahres zum Abteilungsleiter gewählt. Er trat die Nachfolge des kurz zuvor ebenfalls zurückgetretenen Dietmar Meurer an. Offenbar kein leichtes Erbe, wie Berx betont: "Zuvor war mit aller Macht versucht worden, in die Landesliga aufzusteigen, dann folgte direkt der zweite Platz. Das hat viel Geld gekostet. Weil der Verein in Gefahr war, hat der Gesamtvorstand eingegriffen. Ich wurde gebeten, zu übernehmen." Dass die Fußballer damit zufrieden sind, wie sich die Abteilung seitdem entwickelt hat, brachten sie im April dieses Jahres mit der Wiederwahl Berx' zum Ausdruck.

Aus Teilen des Gesamtvorstands kam aber offenbar immer wieder Kritik an Berx' Arbeit. "Wir sind die größte Abteilung im Verein und brauchen deshalb mehr Geld aus andere Abteilungen und stehen mehr in der Öffentlichkeit. Das scheint manch einem nicht zu gefallen", betont Berx, der vermutet, dass es auch Eifersüchteleien gibt, weil der Posten des Fußball-Abteilungsleiters auch bei anderen begehrt war. Das habe dazu geführt, dass er immer wieder per E-Mail zur Erledigung bürokratischer Vorgänge aufgefordert worden sei. Darüber sei es zu Meinungsverschiedenheiten gekommen, die in Anfeindungen gegipfelt seien und letztlich zum Rücktritt geführt hätten.

Wolfgang Güdden, Vorsitzender des Gesamtvereins, bestätigt, dass es unterschiedliche Auffassungen bei bürokratischen Vorgängen gegeben habe. "Ein Verein muss gewissen Rahmenbedingungen erfüllen, etwa in Sachen Steuerrecht und Sozialversicherung. Darauf muss der Gesamtvorstand genauso achten, wie auf die Einhaltung der Einnahme-Ausgabe-Bilanz", erklärt Güdden, der aber betont, dass er weder über Berx noch über seine Vorstandskollegen ein schlechtes Wort verlieren wolle. Im Gegenteil: "Berx hat wertvolle Arbeit geleistet. Ich bedaure, dass er vor seinem Rücktritt nicht mit mir geredet hat." Dass es zu dieser "Kurzschlussreaktion" gekommen ist, führt Güdden insgesamt darauf zurück, dass nur auf elektronischem Weg und nicht von Mensch zu Mensch kommuniziert worden sei. "Denn dann wären die Dinge ganz sicher aus der Welt zu schaffen gewesen."

Jetzt sind allerdings Fakten geschaffen. Es müssen Gespräche geführt werden, wie es bei den Fußballern weitergeht. Güdden will Kontakt zum Abteilungs-Geschäftsführer Hans Mair und dem sportlichen Leiter Philipp Hilleke aufnehmen. Güdde: "Ich denke, der Vorstand wird sich kommissarisch ergänzen. Wir streben eine Teamlösung an."

(RP)
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