Fußball Amern kann eigentlich nur gewinnen

Schwalmtal · Die VSF empfangen morgen in Gestalt des TSV Meerbusch den Tabellenführer der Fußball-Landesliga. Doch es gibt ein bisschen Hoffnung. Immerhin holten die Amerner im Hinspiel ein 0:0 - wenn auch mit einer dicken Portion Glück.

Die Landesliga-Fußballer der VSF Amern erwarten am Sonntag im heimischen Rösler-Stadion den Tabellenführer TSV Meerbusch. Es ist eines dieser besonderen Spiele. Eines, in dem die VSF eigentlich nur gewinnen können, denn alles andere als eine Amerner Niederlage käme einer Sensation gleich. "Meerbusch ist nicht nur am Sonntag der Favorit. Die werden im nächsten Jahr in der Oberliga spielen", sagt Amerns Trainer Willi Kehrberg im Brustton der Überzeugung.

Die Gäste, die den Betriebsunfall des Abstieges aus der Oberliga reparieren möchten, sind jedenfalls auf dem besten Weg dazu. Der Tabellenführer erzielte in 18 Spielen die meisten Punkte, kassierte bisher nur eine einzige Niederlage, stellte den erfolgreichsten Angriff und gleichzeitig auch die Abwehr, die die wenigsten Gegentore zuließ. Im Moment führen die Meerbuscher die Tabelle punktgleich mit Union Nettetal an, sie haben allerdings ein Spiel weniger bestritten als die Nettetaler. Tabellarisch trennen den TSV Meerbusch und die VSF Amern Welten. Meerbusch spielt mit derzeit 45 Punkten um den Aufstieg, Amern mit 19 Punkten gegen den Abstieg. Dem Torverhältnis von 62:13 des TSV stellen die VSF 35:40 Tore gegenüber. "Die Kräfteverhältnisse sind zu unterschiedlich", sagt Kehrberg.

Trotzdem sieht er in der besten Tradition der ewig aktuellen David-gegen-Goliath-Vergleiche auch eine Chance für sein Team. "Wir brauchen Leidenschaft und Glück. Für uns wären das Bonuspunkte", meint der Amerner Coach. So wie der Punkt zu Beginn der Saison, denn im Hinspiel erreichten die VSF ein überraschendes 0:0 in Meerbusch. "Mit sehr, sehr viel Glück", räumt Kehrberg in der Nachbetrachtung ein, aber das Glück könne man auch durchaus schon mal erzwingen. "Die werden auch nicht alles richtig machen", sagt Kehrberg. Er hofft darauf, dass die Meerbuscher nach der Winterpause vielleicht noch nicht so richtig im Meisterschaftsrhythmus sind und sich dadurch Optionen für sein Team ergeben könnten. "Wir müssen stabil stehen und mutig spielen", sagt Kehrberg. Der Coach geht davon aus, dass seine Akteure durchaus Platz haben werden, um ihre Angriffe zu initiieren. "Wir müssen die Räume gut nutzen", meint er.

Nach wie vor sind die personellen Optionen allerdings begrenzt. Die Mannschaft der Amerner stellt sich beinahe von alleine auf, denn gleich fünf, im Wesentlichen offensiv ausgerichtete Akteure fehlen verletzungs- oder krankheitsbedingt. "Wir werden kein Risiko eingehen. Am Sonntag kann ich damit leben, dass sie fehlen. Die Stürmer werden noch wichtig werden", sagt Kehrberg. In vorderster Front bekommt Daniel Friesen Gesellschaft, denn zumindest Nico Wehner kehrt nach überstandener Verletzung in den Kader zurück.

Für Kehrberg und die VSF sind es interessante Wochen. Während sich die VSF zum Auftakt der Rückrunde mit den drei Spitzenteams messen, nach dem 0:3 gegen den Dritten aus Velbert und dem Spiel gegen Meerbusch folgt nächste Woche noch das Grenzland-Derby beim Zweiten in Nettetal, rücken die Teams im unteren Mittelfeld und im Tabellenkeller, die vielfach gegeneinander spielen, immer mehr zusammen. "Es ist eng in der Tabelle. Wir müssen kühlen Kopf bewahren", sagt Kehrberg.

(wiwo)
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