Fußball Amern sucht Heil gegen Zebras in der Defensive

Fussball · Heute Abend empfängt der Fußball-Landesligist aus Schwalmtal in der zweiten Runde des Niederrheinpokals den MSV Duisburg. Zum Leid-wesen der Amerner allerdings im Homberger PCC-Stadion.

Seit es die Losfee am 21. August gut mit den VSF Amern meinte und dem Fußball-Landesligisten in der zweiten Runde des Niederrheinpokals in Gestalt des MSV Duisburg den attraktivsten aller möglichen Gegner bescherte, dreht sich bei den Schwalmtaler so gut wie alles um das Match gegen den ehemaligen Bundesligisten und aktuellen Drittligisten. Es war sogar schon die Theorie zu hören, dass die nicht gerade erbaulichen Leistungen der VSF-Kicker in den jüngsten beiden Landesliga-Partien mit dem dem Tamtam rund um das Spiel gegen die Zebras zu tun hat. Insofern wird es den Amernern recht sein, dass mit dem Vorgeplänkel Schluss ist. Heute um 19.30 Uhr ist im Homberger PCC-Stadion anpfiff.

Die Enttäuschung darüber, dass die Partie gegen den hochkarätigsten Gegner der bisherigen Vereinsgeschichte aus ordnungsrechtlichen und polizeilichen Gründen nicht im heimischen Rösler-Stadion über die Bühne gehen kann (die RP berichtete) sitzt insbesondere bei VSF-Coach Rainer Bruse immer noch sehr tief. "In was für einer Gesellschaft leben wir, dass wir vor 50 gewaltbereiten Fans kapitulieren und es deswegen nicht möglich sein soll, ein solches Spiel in Amern auszurichten?", fragt Bruse. Er macht keinen Hehl daraus, dass es ihm schwerfällt, seinen Mannen die wahre Freude auf dieses Ereignis zu vermitteln: "Ich kann meine Stimmung nicht wegschauspielern." Derweil hat sich die Vereinsführung vom gröbsten Ärger abgelenkt, indem sie sich in die organisatorische Arbeit gestürzt hat. Zwar hat sich der VfB Homberg als im Duisburger PCC-Stadion beheimateter Verein stark eingebracht, doch für die Amerner blieb auch noch genug zu tun. Sie mussten sich zum Beispiel um die Besetzung der Kassen, den Stadionsprecher und den Druck der Eintrittskarten kümmern. Auch ein Fanbus wurde gechartet, der sich heute um 17.30 Uhr auf den Weg macht, aber schon vollkommen ausgebucht ist. "Wir haben uns mit der Situation arrangiert und werden jetzt versuchen, das Beste daraus zu machen", betont VSF-Vorsitzender Ulrich Fiedler.

Das gilt natürlich auch aus sportlicher Sicht, wobei die Duisburger ausgerechnet am Samstag beim 3:0 im Drittliga-Spiel gegen Osnabrück bewiesen haben, wozu sie in der Lage sind. "Die sind schon verdammt stark", hat Fiedler im Fernsehen erkannt und liegt mit dieser Einschätzung nicht gerade überraschend mit Trainer Rainer Bruse auf einer Wellenlänge. Deswegen kann es nicht verblüffen, dass Bruse seiner Truppe eine konsequent defensive Marschroute verpassen will. Das wird dann wohl so aussehen: fünf Spieler in der Abwehrreihe, vier im Mittelfeld und vorne eine Anspielstation. "Wir wollen es auf jeden Fall besser machen als vor zwei Jahren gegen Oberhausen", erklärt der VSF-Trainer. Damals gab es im Achtelfinale des Niederrheinpokals eine 1:7-Pleite gegen die damals wie heute in der Regionalliga kickenden Kleeblätter. Die eher zurückhaltende Ausrichtung wird Bruse auch dadurch betonen, dass in Gestalt von Tim Rademacher und Marcel Pütz zwei Defensivspezialisten ins Team rücken, die im bisherigen Saisonverlauf noch nicht so viel Spielzeit bekommen haben. Fehlen werden auf jeden Fall die drei Urlauber Dominik Heythausen, Stephan Kern und Michel Busen. "Als sie von dem Los gehört haben, haben sie sich am meisten geärgert", weiß Trainer Rainer Bruse.

Bei den Duisburgern fehlen aktuell die beiden Langzeitverletzten Pierre de Wit und Erik Wille. Auch nicht spielen kann Stefan Bohl, der sich gegen Osnabrück eine Außenbanddehnung im Knie zugezogen hat. "Ansonsten haben wir personell aber keine Probleme", betont MSV-Sportdirektor Ivo Grlic.

(RP)
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