Fußball Amerner zittern sich auf Nicht-Abstiegsplatz

Schwalmtal · Gegen Schlusslicht Hönnepel-Niedermörmter II mühte sich der Fußball-Landesligist aus Schwalmtal daheim zu einem 2:1-Erfolg.

 Nach seiner Einwechslung verpasste es Kosta Agathagelidis (l.) bei zwei guten Tormöglichkeiten, die VSF Amern vorzeitig auf die Siegerstraße zu schießen.

Nach seiner Einwechslung verpasste es Kosta Agathagelidis (l.) bei zwei guten Tormöglichkeiten, die VSF Amern vorzeitig auf die Siegerstraße zu schießen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Wie sich der Druck des Abstiegskampfs auf die Nerven von gestandenen Amateurfußballern auswirken kann, das war gestern sehr anschaulich im Amerner Rösler-Stadion zu beobachten. Im so wichtigen Heimspiel gegen den schon als Absteiger feststehenden SV Hönnepel-Niedermörmter II musste für die VSF unbedingt ein Sieg her, um die Chancen auf den direkten Klassenverbleib zu verbessern. Das gelang zwar mit einem 2:1 (1:0)-Erfolg, doch bis es soweit war, durchlebten die Amerner eine emotionale und spielerische Achterbahnfahrt. Bis zum Schlusspfiff war für alle, die es mit den Gastgebern hielten, Zittern angesagt.

"Es ist mir völlig egal, ob das ein schönes Spiel war. Nur der Sieg zählt", sagte VSF-Kapitän René Jansen nach dem Schlusspfiff, "es ist doch klar, dass wir in unserer Situation nicht vor Selbstvertrauen strotzen." Wobei Jansen selbst gestern zu den Ausnahmen gehörte. Er war ein Vorbild an Einsatzbereitschaft und erzielte beide Tore, die seine Mannschaft wegen der gleichzeitigen Niederlage von Teutonia St. Tönis gegen Rhede auf Platz 14 und damit auf einen Nicht-Abstiegsplatz klettern ließen. Egal, was im letzten Spiel beim VfL Repelen passiert, im schlechtesten Fall müssen die Amerner in die Relegation, der direkte Abstieg ist nicht mehr möglich. "Unser Ziel war es, nach der Partie gegen Hönnepel wieder alles in der eigenen Hand zu haben. Das haben wir geschafft und sind sehr erleichtert", sagte VSF-Coach Dennis Sobisz nach der Partie, bei der ihn so mancher Kommentar von den Zuschauerrängen störte. "Wenn die Spieler verunsichert sind, brauchen sie positive Unterstützung und nicht noch zusätzlich Gemecker." Fußballerisch war es allerdings in der Tat kein Leckerbissen, der geboten wurde.

Dabei schienen die Gastgeber zunächst an den guten Auftritt beim Erfolg in Straelen anknüpfen zu können, denn in den ersten 20 Minuten traten sie durch erfolgreiches frühes Stören dominant auf und hatten durch René Jansen in der 10. Minute auch eine exzellente Gelegenheit, in Front zu gehen. Doch mit zunehmender Spieldauer geriet das Spiel der Gastgeber immer mehr aus den Fugen, Hönnepel kam immer besser ins Spiel und erzielte in der 41. Minute auch die vermeintliche Führung durch Vincent Aretz. Doch nach Rücksprache mit ihrem Assistenten nahm Schiedsrichterin Franziska Erkes das Tor vermutlich wegen einer Abseitsstellung zurück. Als praktisch im Gegenzug das 1:0 durch René Jansen fiel, brannten bei Hönnepels Spielertrainer Daniel Beine die Sicherungen durch, für seine Schimpftiraden sah er die Rote Karte.

Doch wer nun dachte, Amern könnte nach der Pause auf dem Weg zum Sieg nichts mehr stoppen, sah sich getäuscht. Denn nachdem der zur zweiten Hälfte eingewechselte Kosta Agathagelidis zwei Gute Chancen auf die Entscheidung liegengelassen hatte, nahm die Verunsicherung bei Amern plötzlich wieder zu. Erst recht, als der kurz zuvor eingewechselte Hassan Hamzaoglu in der 64. Minute mit einem kunstvollen Heber ausglich. Danach ging bei Amern nicht mehr viel, außer der pure Wille. Der war es dann auch, der Jansen nach guter Vorarbeit von Max Kapell das 2:1 erzielen ließ (76.). Den Vorsprung zitterten die Gastgeber über die Zeit, wobei sich Michel Busen kurz vor Schluss durch einen bösen Tritt auch noch eine berichtigte Rote Karte abholte.

(RP)
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