Fußball Aufatmen bei VVV Venlo: Stadt gewährt einen Kredit

Venlo · Durch die 250.000 Euro kann der Fußball-Zweitligist die Auflagen des niederländischen Verbandes erfüllen.

Für den niederländischen Fußball-Zweitligisten VVV Venlo gab es vor dem Heimspiel gestern Abend gegen den FC Volendam (3:0-Sieg, ausführlicher Bericht am Montag) gute Nachrichten. Der Gemeinderat von Venlo hat entschieden, an VVV ein Darlehen in Höhe von 250.000 Euro auszuzahlen. Die Grenzstädter müssen beim Niederländischen Fußball-Verband (KNVB) eine Sicherheit in Höhe von 500.000 Euro hinterlegen.

Dies verlangt der KNVB, weil es möglicherweise zum Saisonende hin ein Liquiditätsproblem bei VVV geben könnte. Die Hälfte dieses Betrages hatte VVV über Sponsoren eingeworben. Eigentlich sollte die Zahlung an den KNVB bereits zum Ende des vergangenen Jahres erfolgen. Weil der Gemeinderat allerdings einen formellen Beschluss fassen musste, konnte die Stadt das Darlehen noch nicht freigeben. Wegen der verspäteten Zahlung wurde VVV öffentlich vom KNVB gerügt. Die Gewährung des Darlehens ermöglicht auch die Freigabe eines Auftrages an Hypercube. Das niederländische Beratungsunternehmen aus Utrecht soll einen Zukunftsplan für VVV erstellen. Nach einer ersten Analyse hat Hypercube festgestellt, dass ein neues oder radikal umgebautes Stadion für VVV Venlo wirtschaftliche Vorteile bringen würde. "Es leben viele Menschen in der Region Venlo und die Region ist wirtschaftlich stark", sagte Hypercube-Direktor Pieter Nieuwenhuis der niederländischen Tageszeitung "de Limburger". "Die Menschen haben heute ganz andere Anforderungen an ein Fußball-Stadion." Und diese Anforderungen kann das Seacon Stadion - De Koel nicht mehr erfüllen. Wichtige Aspekte sind die Demografie, die lokale Wirtschaft und die Konkurrenzsituation im Profi-Fußball in der Region Limburg.

In verschiedenen Szenarien soll Hypercube darstellen, welche sportlichen und wirtschaftlichen Ziele erreicht werden können. Als Alternativen werden geprüft: Unveränderte Nutzung des aktuellen Stadions, Umbau oder Neubau des Stadions auf dem derzeitigen Gelände oder Neubau an einem anderen Ort. Noch im Februar soll Hypercube erste Ergebnisse präsentieren, nach denen dann die Gemeinde entscheiden wird, ob eine der aufgezeigten Alternativen lokalpolitisch sinnvoll ist. Anschließend wird dann bis Mitte Mai die wirtschaftliche Durchführbarkeit der Alternativen untersucht. Für Nieuwenhuis ist die Sache klar: "Abwarten und nichts tun, ist keine Option. Das wird der Profi-Fußball in Venlo nicht überleben." Vor zwei Jahren hatte Hypercube ein ähnliches Projekt erfolgreich für den Ehrendivisionär Heracles Almelo auf die Beine gestellt.

(hw)
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