Fußball Beckers will mit Viersen entscheidend punkten

Viersen · Der 1. FC Viersen empfängt morgen den VfL Jüchen/Garzweiler. Ein Remis würde reichen, um in der Fußball-Landesliga zu bleiben.

Seit Steve Jäck im März beim Fußball-Landesligisten 1. FC Viersen die Nachfolge von Trainer Willi Kehrberg antrat, hat er schon öfter in Sachen Taktik und Aufstellung überrascht. Beim ebenso wichtigen wie mühevollen 2:0-Heimsieg gegen den TV Kalkum-Wittlaer etwa bot Jäck jüngst in Gestalt von Dominik Klouth und Korbinian Beckers eine echte Doppelspitze auf. Den wichtigen Führungstreffer erzielte Beckers aber erst, nachdem Klouth für Petar Popovic das Feld hatte verlassen müssen. Morgen können die Viersener im Heimspiel gegen den VfL Jüchen/Garzweiler den Klassenverbleib endgültig perfekt machen. Und die spannende Frage ist, wie Jäck in dieser wichtigen Partie spielen und wen er stürmen lässt?

"Ich gehe davon aus, dass ich auflaufe, denn ich bin fit. Wenn ich wieder Stürmer spiele, werde ich versuchen, die Mannschaft mit meiner körperlichen Präsenz mitzureißen, Zweikämpfe zu gewinnen und die Bälle festzumachen", sagt Korbinian Beckers. Seit Jäck beim 1. FC die sportliche Verantwortung trägt, hält er große Stücke auf den 27-Jährigen. In der ersten Partie des neuen Trainers beim Aufstiegskandidaten SC Velbert führte Beckers die Viersener direkt als Kapitän aufs Feld und zu einem völlig überraschenden 3:2-Erfolg. Und das, obwohl Beckers erst kurz zuvor von einer mehrmonatigen Rundreise aus Asien zurückgekehrt war. "Korbinian ist für mich ein Führungsspieler, alleine schon wegen seiner Präsenz und Ausstrahlung", sagte damals Steve Jäck. Schon unter Willi Kehrberg spielte das Viersener Eigengewächs, das nach einem Abstecher zum ASV Süchteln 2011 an den Hohen Busch zurückgekehrt war, immer eine wichtige Rolle. Umso bitterer war es, als Beckers schon in der vergangenen Saison wegen seines Wirtschaftsstudiums in London für mehrere Monate ausfiel. In dieser Saison ging er dann kurz vor Abschluss der Hinrunde auf große Reise, um nach erfolgreichem Studienabschluss etwas von der Welt zu sehen. "So viele Spiele habe ich aber gar nicht verpasst", betont Beckers, der kurz nach seiner Rückkehr Kehrbergs Entlassung miterleben musste, unter dem er schon in der Jugend trainiert hatte. "Das war schon nicht einfach, wenn man so lange mit einem Trainer zusammengearbeitet hat. Und man macht sich selbst Vorwürfe, weil man ja auch verantwortlich ist für so eine Entwicklung", sagt Beckers.

Aktuell tun er und seine Kollegen aber alles dafür, damit es nach der schwachen Hinrunde doch noch etwas wird mit der Landesliga. Ein Punkt würde gegen Jüchen schon reichen, um sicher in der Klasse zu bleiben. Eine Konstellation, wegen der Steve Jäck hin- und hergerissen ist. Weil die Jüchener nur mit einem Sieg im Rennen um den Klassenverbleib bleiben, müssen sie eigentlich die Initiative ergreifen. "Ich bin gespannt wie Jüchen es angeht, aber ich vermute, dass wir dennoch das Spiel machen müssen", sagt Jäck. Und das klappte zuletzt gegen Kalkum nur suboptimal. Sicher ist, dass die Viersener nicht auf Unentschieden spielen, sondern im eigenen Interesse für klare Verhältnisse sorgen wollen. Auf taktische Spielchen will sich auch Korbinian Beckers nicht einlassen: "Dafür ist die individuelle Qualität bei den Jüchenern einfach zu groß." Und klar ist: Ein Endspiel in Rath am letzten Spieltag soll unter allen Umständen vermieden werden.

(RP)
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