Fußball Chef der Kreisschiedsrichter findet Verhalten der Profis kontraproduktiv

Kreis · Werner Gatz befürchtet, dass Vorfälle wie am Wochenende in der Bundesliga die Bemühungen des Fußballkreises für ein besseres Miteinander unterlaufen.

Gerade einmal drei Wochen ist es her, da hatte der Fußballkreis Kempen/Krefeld alle Trainer und Spielführer aus den B- und C-Kreisligen nach Nettetal eingeladen, um ihnen aufgrund der negativen Entwicklungen der vergangenen Monate in Sachen Benimmregeln auf dem Fußballplatz eindringlich ins Gewissen zu reden. Ein Schwerpunkt dabei: Der schwindende Respekt gegenüber den Schiedsrichtern und die daraus resultierenden verbalen Ausfälle sowie teils sogar Handgreiflichkeiten.

Und jetzt das: Am Wochenende beim Spiel von Bayer Leverkusen gegen Borussia Dortmund wurde mal wieder auf der großen Bühne Bundesliga demonstriert, dass es auch bei den Profis im Umgang mit den Unparteiischen nicht zum Besten steht. "Das ist total kontraproduktiv für unsere Bemühungen an der Basis", betont Werner Gatz, Schiedsrichter-Obmann im Fußballkreis Kempen-Krefeld, "das ständige Meckern über die Schiedsrichter und wie um sie herumgeschlichen wird, das ist kein gutes Zeichen für die Amateure." Er bekomme oft von seinen Kollegen zu hören, dass sich Spieler darüber beschweren würden, dass sie sich nicht Verhaltensweisen herausnehmen dürften, die bei den Profis durchgingen. "Insofern war es sehr gut, dass Felix Zwayer so konsequent gehandelt hat. Sonst wäre die Angelegenheit ein noch größeres Problem geworden", sagt Gatz. Er hofft, dass das Strafmaß der Sportgerichtsbarkeit des DFB entsprechend drastisch ausfällt, um ein Zeichen zu setzten, dass es so nicht weitergehen kann.

Damit liegt er ganz auf einer Linie mit Herbert Fandel, Vorsitzender des DFB-Schiedsrichterausschusses, der am Montag in einem Interview auf fußball.de auch erklärte, dass die Ereignisse aus Leverkusen Einfluss auf das Verhalten der Trainer und Spieler auf den Amateurplätzen in Deutschland und damit auf die Arbeit der Schiedsrichter abseits des Profibereichs hätten. Doch Gatz lässt sich nicht entmutigen, er will weiter mit seinem Kollegen im Kreisvorstand an einem besseren Miteinander arbeiten: "Schließlich wollen wir noch junge Schiedsrichter dazu gewinnen."

(RP)
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