Fußball Den letzten Kick vermisst

Im Nachholspiel bei der Zweiten Mannschaft des Wuppertaler SV Borussia verlor der 1. FC Viersen 1:3, nachdem er in der 80. Minute noch geführt hatte. Damit steigt der Druck vor dem Heimspiel gegen den SC Düsseldorf-West.

Fussball Bis tief in die Nacht blieb Axel Malchow auf, arbeitete noch ein paar Aufträge ab und spielte Schach. Der Trainer musste sich einfach ablenken nach der unnötigen 1:3 (0:0)-Niederlage seiner Mannschaft im Nachholspiel beim Wuppertaler SV Borussia II. "Was soll man noch sagen, wenn man bis zur 80. Minute führt, den Gegner schon soweit hat, dass er anfängt zu meckern, und dann doch noch drei Treffer kassiert", haderte Malchow. Damit bliebt der 1. FC Viersen auf dem 14. Tabellenplatz der Niederrheinliga hängen, mit derzeit drei Punkten Vorsprung auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

Pawolka verwandelt Elfmeter

Lange Zeit hatte seine Mannschaft, die gegenüber der Sonntagspartie beim 1. FC Wülfrath mit unveränderter Startelf auflief, das Spiel beim Tabellenvierten im Griff. Der 1. FC Viersen stand wie schon in den Vorwochen kompakt und kam selbst zu guten Chancen. Wie seine Spieler die Gelegenheiten jedoch erneut vergaben, konnte Malchow nur noch "katastrophal" nennen. So musste ein durch Dominik Pawolka verwandelter Foulelfmeter herhalten um in Führung zu gehen (68. Minute). "In der Folge hat Wuppertal eigentlich nur noch planlos lange Bälle gespielt", sagte Malchow.

Doch es passt zur Gesamtsituation, dass in der 80. Minute Wuppertal laut Malchow aus einer Abseitsposition heraus zum Ausgleich kam und wenig später nach einem Ballverlust im Mittelfeld der Distanzschuss zum 2:1 unglücklich abgefälscht wurde. Der dritte Gegentreffer fiel erst in der Nachspielzeit durch einen Konter. Allerdings wurde in dieser Phase auch deutlich, dass die zuletzt angeschlagenen Spieler noch nicht hundertprozentig fit sind. Zudem musste Mittelfeld-Akteur Patrick Goncalves verletzt zur Halbzeit in der Kabine bleiben.

"Während Wuppertal auf 18 gleich starke Spieler zurückgreifen kann, ist unsere zweite Reihe einfach noch nicht so weit", sagte Malchow, der viele Spieler mit Herz in seiner Mannschaft habe, aber: "Bei einigen fehlt der letzte Kick, die letzten zehn Prozent." Viersens Trainer wusste gestern auch noch nicht, ob er vor dem wichtigen Heimspiel gegen den SC Düsseldorf-West (Sonntag, 15 Uhr, Stadion Hoher Busch) nun Aufbauarbeit leisten oder die Peitsche rausholen soll. Klar ist jedenfalls: Gegen den Konkurrrenten, der drei Punkte vor dem 1. FC Viersen liegt, muss ein Sieg her.

"Der SC wird mit einem Punkt zufrieden sein", sagte Malchow, der sein Team in einer gefährlichen Situation wähnt: "Wir haben jetzt in der Rückrunde viermal gespielt. Und jedes mal höre ich viel Lob. Wir würden so nicht absteigen. Doch wir haben in diesen Spielen nur einen Punkt geholt." Am Sonntag sollen Aufwand und Ertrag wieder in einem besseren Verhältnis zueinander stehen. Damit auch Axel Malchow nicht schon wieder die Nacht zum Tage machen muss.

(RP)
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