Reiten Der Gold-Trainer aus Amern

Kay Wienrich ist zufrieden. Sein Reining-Team hat kürzlich elsässischen MooslargueGold bei der Europameisterschaft gewonnen. Die Erfolgsspur führt dabei nach Amern. Hier lebt der 50-jährige Reining-Bundestrainer. Reining ist eine Dressur im Western-Reitstil, die im Galopp geritten wird.

Jenseits des Bundestrainer-Jobs gibt Wienrich als freischaffender Trainer auf dem Stöckerhof in Vogelsrath Reitunterricht und bildet Pferde aus. „Ich finde die Anlage sehr schön. Die Art der Pferdehaltung gefällt mir. Die Betreiber, die Familie Felicitas und Thomas Clemens, kümmeren sich darum, dass ich mich hier wohl fühle“, sagt Wienrich.

EM-Sieg schon als aktiver Reiter

Zuletzt war er sieben Jahre in Südfrankreich, davor 22 Jahre in Bremen mit einer Außenstelle in den USA. Der Kontakt kam über den Vater von Felicitas zustande. Er kaufte bei ihm für seine Tochter seinerzeit ein Pferd. Und Felicitas machte Lehrgänge bei ihm. Wienrich, der schon als aktiver Reiter den EM-Titel errang, war als erster Europäer bei der Quarter-Horse-Welt-Show in den USA und belegte den elften Platz. Er gewann fünfmal die Klasse „Breeders-Futury“ für junge Pferde. Wienrich war 2002 bei den Weltreiterspiele im spanischen Jerez dabei. Jetzt holte er auch als Trainer Edelmetall. Er gehörte stets zur Turnierszene und war der, „den es zu schlagen galt“, so Wienrich schmunzelnd: „Viele aus dem Nationalteam kannte ich schon als junge Reiter aus dem Turniersport.“

Er ist sich ziemlich sicher, warum er das Amt des Bundestrainers inne hat. „Es ist meine Kompetenz, der nötige Respekt, den man mir entgegen bringt, und ich glaube auch, die menschliche Seite. Ich habe bei meiner Arbeit den Rückhalt der deutschen reiterlichen Vereinigung“, verriet Wienrich, zu dessen Freunden Jean Claude Dysli (das Urgestein der Westernreiterei schlechthin) zählt.

Er ist nicht nur Bundestrainer, sondern auch Präsident der NRHA (National Reining Horse Association) und eben Trainer auf privater Ebene: „Ich muss nur noch ein Konzept finden, wie ich das alles zeitlich und organisatorisch geregelt bekomme.“ Lehrgänge führen ihn zudem von Belgien bis nach Südafrika. Sein Wunsch für die Zukunft ist: „Schön wäre, wenn der Reiningsport olympische Disziplin werden würde. Auf der Turnierseite darf die Kommerzialisierung den Sport nicht stören. Vor allen Dingen darf dabei die Fairness zum Pferd nicht verloren gehen.“

(RP)
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