Handball Der Lobbericher Aufstieg war ein Kraftakt

Handball · In der Landesliga schaffte der ASV Süchteln dank eines furiosen Finales den Verbleib in der Liga.

Spannend war sie, die vergangene Saison bei den Handballern. Und zittern mussten sie alle - auf die eine wie die andere Art und Weise. In der Verbandsliga kämpften der TV Lobberich und der TSV Kaldenkirchen um den Aufstieg. Am Ende einer bemerkenswerten Spielzeit hatte der TV Lobberich die Nase vorn und steigt in die Oberliga auf. In der Landesliga stemmte sich der ASV Süchteln erfolgreich gegen den drohenden Abstieg.

In der Verbandsliga ging es so knapp wie schon lange nicht mehr zu. "Jeder kann jeden schlagen", entwickelte sich zum geflügelten Wort. Das blieb nicht nur eine Worthülse, sondern spiegelte sich eindrucksvoll in der Tabelle wieder. So musste die DJK VfR Mülheim-Saarn, die zu Saisonbeginn an der Spitze stand, am Ende absteigen. Die Mülheimer kassierten in der gesamten Saison nur zwölf Gegentore mehr als der Primus. Die Lobbericher behaupteten an der Spitze genau einen einzigen Punkt Vorsprung auf den VfB Homberg und den TSV Kaldenkirchen, und das bei 17 Minuspunkten. Zwischen dem Meister und dem Vorletzten lagen lediglich zwölf Punkte.

Diese Ausgeglichenheit gab es in den vergangenen Jahren nicht. Die Vorster, der Meister im Vorjahr, erarbeiteten sich acht Punkte Vorsprung. Im Jahr davor schraubte die TuS TD Lank den Abstand auf die Verfolger sogar auf zwölf Punkte. Der TV Lobberich ist aber offensichtlich darauf geeicht, es spannender zu machen. Denn 2011, als die Lobbericher auch den Sprung in die Oberliga schafften, reichte ihnen ein Vorsprung von drei Punkten zur Meisterschaft.

Der Erfolg 2014 ist mindestens so hoch einzuschätzen wie 2011, weil es ein Kraftakt war, der die Beteiligten bis an die Grenze der Belastbarkeit führte. Die Lobbericher mussten viele Verletzte kompensieren. Alex Sobiech, der sich schwer verletzte beispielsweise oder Marwin Schütterle, der seit Monaten fehlt. Bastian Nagel oder Tom Thelen quälten sich lange. Lukas Hüller, der nun zum TV Aldekerk wechselt, fehlte zudem in der Endphase. Trotzdem behauptete sich der TV, denn die Mannschaft schaffte es, konstant sicher in der Abwehr zu spielen und im schnellen Spiel nach vorne immer wieder Nadelstiche zu setzen.

Diese Konstanz fehlte den Kontrahenten. Ausnahmslos alle leisteten sich Niederlagen zu den denkbar ungünstigsten Zeitpunkten. Der TSV Kaldenkirchen etwa eroberte sich im März gegen Oppum die Tabellenführung, um sie gleich eine Woche später durch eine Niederlage in Königshof, bis dahin Schlusslicht der Liga, wieder abzugeben. Trotz der verpassten Chancen sei es eine gute Saison gewesen, sagte TSV-Trainer Dirk Rahmel.

In der Landesliga schaffte der ASV Süchteln dank eines furiosen Finales den Verbleib in der Liga. Die Mannschaft von Boris Jovanic, die zwischenzeitlich am Tabellenende stand, gewann sieben der letzten neun Partien. Dummerweise gaben sich aber auch die vielen Konkurrenten lange wenige Blößen, so dass der ASV fast bis zum Ende zittern musste. In der Endabrechnung landete der ASV auf dem sechsten Platz, vier Punkte vor dem ersten Abstiegsrang.

(wiwo)
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