Sportlerwahl "Der Titel ist Lohn für harte Arbeit"

Sportlerwahl · Christopher Gerhard (43) wurde in diesem Jahr Zehnkampf-Weltmeister in der Altersklasse ab 40 Jahren. Unser Sportler des Monats will sich jedoch nicht ausruhen. Er hat noch hohe Ziele – in der Leichtathletik und im Motorsport.

 Im Diskuswurf erreichte Christopher Gerhard in Sacramento 41,96 Meter.

Im Diskuswurf erreichte Christopher Gerhard in Sacramento 41,96 Meter.

Foto: Offermanns

Christopher Gerhard (43) wurde in diesem Jahr Zehnkampf-Weltmeister in der Altersklasse ab 40 Jahren. Unser Sportler des Monats will sich jedoch nicht ausruhen. Er hat noch hohe Ziele — in der Leichtathletik und im Motorsport.

Was ist der Weltmeistertitel in der Altersklasse ab 40 Jahren wert?

Gerhard Er ist der Lohn für viel hartes Training und Entbehrungen. Ich bin hierbei ziemlich konsequent vorgegangen, um den Titel zu holen. Ich musste hier auch Dinge machen, die ich als Zehnkämpfer sonst nicht so gerne trainiere — wie die umfangreichen Ausdauereinheiten über die Süchtelner Höhen.

Hat man mit dem Weltmeistertitel alle Ziele erreicht?

Gerhard Im kommenden Jahr rücke ich zur Altersklasse ab 45 Jahre auf. Ich will dann eine Punktzahl erreichen, mit der ich in der ewigen Weltbestenliste zu den Top 15 gehören will. Wenn ich das schaffen will, muss ich ab dem 1. November hart trainieren.

Mit den künftigen Trainingsbedingungen in Süchteln sollte das doch möglich sein?

Gerhard Das ist richtig. Die ganze Abteilung fiebert der Fertigstellung der neuen Leichtathletik-Anlage entgegen. In Zukunft kann ich auch Sprint-, Hürdenlauf und Stabhochsprung in Süchteln absolvieren.

Erhoffen Sie sich als Zehnkampf-Weltmeister und durch die neue Anlage eine Sogwirkung für die Süchtelner Leichtathletik?

Gerhard Durch den WM-Titel und die dazugehörige Berichterstattung hoffe ich in unserem direkten Umfeld darauf, dass sich viele Eltern für die Leichtathletik interessieren und ihre Kinder zum Training schicken. Und die Athleten sind hoffentlich motiviert, künftig mehr zu trainieren, um ihre Leistungen abzurufen.

Wie bringen Sie sich als Zehnkampf-Weltmeister ein?

Gerhard Bis zum Jahresende bin ich noch im Projekt 'Neubau der Leichtathletikanlage' mit eingebunden. Was danach wird, ob ich als Trainer irgendwann gebraucht werde, muss ich mal sehen. Ich will ja weiter selber aktiv sein.

Ihre zweite Leidenschaft ist das Tourenwagenrennen. Kennt man sie dort als Weltmeister in der Leichtathletik?

Gerhard Ich habe das nicht an die große Glocke gehangen, weil es die meisten in dieser Sportart nicht interessiert.

Sind sie am Steuer ähnlich erfolgreich?

Gerhard Vor zwei Jahren holte ich in der Serie "Spezial-Touren-Wagen-Trophy den deutschen Meistertitel. Letztes Jahr wurde ich Vizemeister und im Moment führe ich wieder die Tabelle an. Und etwas weiter zurück vor fünf Jahren war ich Gesamtdritter beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring.

Wo ist der größere Kick: beim Zehnkampf oder fahren von Autorennen?

Gerhard Beides hat seine Reize und braucht ein starkes Team genauso wie in meiner Firma. Beim Autorennen bin ich von Mechanikern und Spezialisten umgeben; bei der Leichtathletik vom Trainer, Masseur und Betreuer und im Unternehmen von qualifizierten Mitarbeitern. Alleine wäre ich nichts.

Paul Offermanns sprach mit dem Zehnkampf-Weltmeister Christopher Gerhard vom ASV Süchteln.

(RP)
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