Billard Deutschland B verpatzt den WM-Start

Billard · Das gute Gefühl der stimmungsvollen Eröffnungsfeier bei der Billard-WM in Viersen konnten die Spieler der deutschen B-Mannschaft nicht ins erste Spiel mitnehmen. Sie unterlagen Japan deutlich und waren damit so gut wie ausgeschieden.

Im Vorfeld hatten sich Stefan Galla und Ronny Lindemann als Besetzung der deutschen B-Mannschaft noch gute Hoffnungen auf einen Sieg im Auftaktspiel der Billard-WM gegen Japan gemacht. Doch diese Hoffnungen erfüllten sich gestern nicht. Am Ende standen zwei Niederlagen und damit eine 0:4-Niederlage zu Buche, die die Chancen auf das Erreichen des Viertelfinales Richtung null sinken ließen.

"Das ist ziemlich unwahrscheinlich", meinte Ronny Lindemann, als er gestern nach der Niederlage vorrechnete, dass Deutschland B im zweiten Match Dänemark mit gigantischen Werten besiegen müsste (Ergebnis lag bei Redaktionsschluss noch nicht vor), während heute die Dänen mit einem passenden Ergebnis die Japaner schlagen müssten. Immerhin wollte insbesondere Stefan Galla die Partie am gestrigen Abend gegen die Skandinavier nutzen, um sich ein wenig zu rehabilitieren. Denn gegen Tatsuo Arai lieferte er eine ganz schwache Partie ab.

Nach 46 Aufnahmen hieß es 40:33 für den Japaner, was für den Deutschen einen gruseligen Schnitt von 0,717 Punkten bedeutete. Auch 0,869 Punkte waren für Arai kein Ruhmesblatt. "Der Japaner war auch nicht gut, aber Stefan hat nie zu seinem Spiel gefunden", sagte Bundestrainer Wolfgang Zenkner. Galla selbst, der sich am Morgen vor dem Turnier etwas krank gefühlt hatte, war naturgemäß auch nicht zufrieden. Mit dem frisch bezogenen Tisch kam er nicht zurecht: "Ich habe ihn einfach nicht richtig gelesen. Und wenn ich etwas verändert habe, ist es nur schlimmer geworden. Mir ist alles nur schwer gefallen." Sogar die Achterserie in der 38. Aufnahme, die Hoffnung aufkeimen ließ. Doch unter dem Strich brachte auch das keine Sicherheit, geschweige denn die Wende.

Besser machte es Ronny Lindemann. Zwar verlor er gegen Tokuyuki Tanabe mit 35:40, doch mit seinem Schnitt von 1,296 Punkten konnte er leben. "Ich habe einige machbare Bälle ausgelassen, sonst hätte ich nicht verloren", meinte Lindemann, der von der Stärke des Japaners überrascht war. "Wenn ich gedacht habe, dass ich ihn vor unlösbare Aufgaben gestellt habe, hat er die zu 90 Prozent gelöst." Das auch ausgerechnet bei einer 35:31-Führung für den Deutschen, als Tanabe sich mit einer Neunerserie auf 40 spielte und Lindemann im Nachstoß patzte.

Doch so groß die Enttäuschung im deutschen Lager kurz nach der Partie auch war, Bundestrainer Wolfgang Zenkner rechnet nicht damit, dass sich das A-Team mit Martin Horn und Christian Rudolph davon negativ beeinflussen lässt: "Dafür sind die beiden zu erfahren." Deutschland A startet heute um 16 Uhr gegen Außenseiter Luxemburg ins Turnier, das gestern Abend gegen die starken Italiener mit dem Weltranglistenfünften Marco Zanetti klar unterlag. Für ein Ausrufezeichen sorgte gestern der Schwede Torbjörn Blomdahl im Spiel gegen Korea B (2:2). Bei seinem 40:14-Sieg gegen Chi-Yeon Cho spielt er einen Schnitt von 2,857 Punkten.

(RP)
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