Lokalsport Ein Neuanfang im neuen Jahr

Viersen · Im ersten Training unter Dieter Hecking geben die Borussen gleich Gas. Sie wollen sich zeigen.

 Der neue Chef und sein Co.: Dieter Hecking und Dirk Bremser gestern bei der ersten Trainingseinheit.

Der neue Chef und sein Co.: Dieter Hecking und Dirk Bremser gestern bei der ersten Trainingseinheit.

Foto: Dirk Päffgen

Noch vor der ersten Einheit im neuen Jahr sagt Fabian Johnson über Dieter Hecking: "Wir wollen uns irgendwie aus der Situation befreien, und da tut ein bisschen frischer Wind vielleicht ganz gut. Das ist für den ganzen Verein spannend. Jeder ist bei null, der Trainer ist neu, er muss sich von den Spielern Eindrücke holen - ich denke, dass da jeder heiß ist. Jeder wird seine Chance suchen." Borussias Mittelfeldspieler sollte Recht behalten.

 Der Weg soll zurück nach oben führen, doch das Unten muss angenommen werden: Dieter Hecking wird viel mit den Team sprechen in den kommenden Tagen.

Der Weg soll zurück nach oben führen, doch das Unten muss angenommen werden: Dieter Hecking wird viel mit den Team sprechen in den kommenden Tagen.

Foto: Dirk Päffgen

Hecking hatte bei seiner Antrittsrede unmissverständlich klargemacht, dass er auf Stabilität setzt - das bedeutet in der Regel eine eingespielte Formation. Die gelte es nun in der "sehr knappen Vorbereitungszeit" von zweieinhalb Wochen zu finden, gestern gab es am Nachmittag den ersten Aufgalopp. Seinen dunkelgrauen Anzug und das weiße Hemd, das er bei seiner Vorstellung noch getragen hatte, hatte Hecking da gegen einen Trainingsanzug und langen Mantel getauscht. Johnson trainierte mit Christoph Kramer, Patrick Hermann und Mamadou Doucouré individuell, das restliche Profiteam gab unter Heckings Augen Gas.

 Handschlag auf den neuen Vertrag: Borussias Sportdirektor Max Eberl mit dem neuen Abwehrspieler Timothée Kolodziejczak.

Handschlag auf den neuen Vertrag: Borussias Sportdirektor Max Eberl mit dem neuen Abwehrspieler Timothée Kolodziejczak.

Foto: Christian Verheyen

Und das sehr ordentlich. André Hahn beispielsweise grätschte in einer Übung, bei der zwei Akteure in der Mitte eines Kreises aus Spielern den Ball, der nur mit einem Kontakt gespielt werden durfte, abfangen sollten, so, als ob es kein Morgen gäbe. Das machte die zuschauenden Fans fast schon nervös: "Nit so wild! Keine Verletzten", schallte es dem Stürmer entgegen. Der hielt sich daran.

Mit der ersten Einheit war Hecking zufrieden: "Wenn ein neuer Trainer da ist, wollen sich immer alle zeigen. Aber ich habe den Jungs auch gesagt: Das bringt nichts, das nur heute zu machen. Wir wollen das die ganze Rückrunde so machen. Wenn man so Feuer gibt, dann zwingt man den Gegner zu Fehlern. Und dann hat diese Mannschaft eine Qualität nach vorne wie viele Mannschaften eben nicht."

Kapitän Lars Stindl fasste zusammen: "Es war, glaube ich, ganz ordentlich. Der Trainer hat vorher eine kurze Ansprache gehalten und ein bisschen seine Vorstellungen geäußert, aber der Rest wird sich im Trainingslager zeigen." Über Hecking sagte er: "Wir wissen natürlich um seine Erfahrung, er ist sehr lange im Geschäft, hat seine Erfolge gefeiert mit diversen Mannschaften. Wir wissen, dass wir in in der Bundesliga in einer schwierigen Situation sind. Wir wollen diese Region, in der wir uns befinden, schnellstmöglich verlassen. Darauf wollen wir hinarbeiten, darauf wird er mit seinem Trainerteam hinarbeiten."

Zur Intensität der ersten Einheit meinte Stindl: "Das ist immer so bei einem Trainerwechsel, dass es neue Chancen gibt, neue Möglichkeiten. Jeder versucht, in die erste Elf zu kommen, das wird sehr intensiv sein. Es gibt keine Ausreden mehr, wir müssen jetzt liefern. Der Fokus ist zu Beginn des Trainings voll da gewesen, den müssen wir aufrechterhalten." Und er wusste auch: "Es ist ein kleiner Neuanfang, ein neuer Trainer ist da, wir sind im Neuen Jahr. Dennoch gibt's eine aktuelle Tabelle, da gilt's Boden gutzumachen. Das wird sehr, sehr schwierig, aber das geht nur durch harte Trainingsarbeit und dann auch erfolgreiche Spiele."

(ame)
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