Lokalsport Ein Wiedersehen mit den Ex-Kollegen

Kreis · Für Michael Enger ist das morgige Grenzlandderby in der Fußball-Landesliga etwas ganz Besonderes. Er wechselte im Sommer aus Nettetal nach Viersen und trifft morgen erstmals auf seine ehemaligen Kameraden.

Richtig angekommen ist Michael Enger noch nicht beim 1. FC Viersen. Vor seinem Vereinswechsel im Sommer war er als Kapitän uneingeschränkter Stammspieler bei Union Nettetal, bei den Viersenern musste er im bisherigen Saisonverlauf schon mal häufiger mit der Ersatzbank Vorlieb nehmen. In 13 Spielen kam er zweimal gar nicht zum Einsatz, dreimal wurde er lediglich eingewechselt. Doch für morgen gibt Trainer Willi Kehrberg dem Mittelfeldspieler eine Garantie auf einen Platz in der Startelf. Schließlich steht das Grenzlandderby bei Union Nettetal auf dem Programm. Und Kehrberg geht davon aus, dass der 26-Jährige beim ersten Wiedersehen mit seinem Ex-Team besonders engagiert zur Sache geht. "Klar läuft er von Anfang an auf. Michael ist ein Spieler, der von der Motivation lebt. Ihm muss ich eher mit auf den Weg geben, dass er nicht überdreht. Mit seinen Qualitäten kann er Spiele entscheiden. Und die Partie gegen Nettetal ist nun mal etwas Besonderes für ihn", betont Kehrberg. Dass Enger bislang noch nicht zu 100 Prozent seine Rolle in Viersen gefunden hat, dafür hat sein neuer Trainer vollstes Verständnis. Schließlich ist Enger beim 1. FC auf ein anderes Spielsystem getroffen, außerdem soll er bei Kehrberg offensiver agieren. Hinzu kommt, dass die Viersener insgesamt noch nicht dort angekommen sind, wo sie sich selbst sehen wollen. "Der Mannschaft fehlt genau wie ihm noch die Konstanz. Aber wir sind absolut von ihm überzeugt", sagt Kehrberg.

Dabei sah es zunächst gar nicht so aus, als würde Enger am Hohen Busch landen. Weil er mehr Zeit für seine Familie haben wollte, sollte sein nächster Verein näher an der Heimat Hüls liegen, wo er sich kürzlich auch ein Haus gekauft hat. Eigentlich wollte er zum VfL Tönisberg wechseln, doch als Trainer Siggi Sonntag dort gehen musste, hatte sich das Thema für ihn erledigt. "Als dann Viersen auf mich zukam, habe ich länger mit meiner Frau gesprochen und mich dann entschieden, dort zu spielen", erklärt Enger. Damit schlug er denselben Weg ein wie zuvor schon der talentierte Marlon Smikalla (20), der in Nettetal allerdings überhaupt nicht zurechtgekommen war und kaum gespielt hatte. Enger macht keinen Hehl daraus, dass ihm der Abschied aus Nettetal sehr schwergefallen ist. Schließlich war das der Verein, bei dem er nach seinen schweren Verletzungen (zweimal Schien- und Wadenbeinbruch) wieder richtig in Form kam. 2013 schaffte er mit der Union den Landesliga-Aufstieg.

"Ich hatte eine tolle Zeit in Nettetal", sagt Enger, der sich mächtig auf das morgige Treffen mit seinen Ex-Kollegen freut. Ein wenig überrascht ist er schon, dass die Nettetaler bislang so konstant Topleistungen auf den Platz bringen, gleichwohl weiß er, dass sie über enorme Qualität verfügen. "Gerade die Offensive ist nur schwer zu halten", weiß Enger. Doch auch wenn seine neue Mannschaft deutlich hinterherhinkt, gibt sich der 26-Jährige vor der Rückkehr in die Christian-Rötzel-Kampfbahn alles andere als kleinlaut: "Auch die sind zu knacken. Ich will die drei Punkte nach Viersen holen."

(RP)
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