Fußball Eine Defensivspezialistin mit Offensivdrang

Viersen · Melanie Leuf, Kapitänin des Landesligisten TSV Kaldenkirchen, traf gegen Grefrath gleich viermal.

 Melanie Leuf spielt eine starke Saison mit Kaldenkirchen.

Melanie Leuf spielt eine starke Saison mit Kaldenkirchen.

Foto: Fupa

Nettetal Eigentlich hätten die Frauen des TSV Kaldenkirchen allen Grund dazu, enttäuscht zu sein. Als Tabellenzweiter der Fußball-Landesliga haben sie den Aufstieg trotz einer ganz starken Saison knapp verpasst. Die drei Punkte und vor allem 23 Tore, die sie auf den spielfreien designierten Meister 1. FC Mönchengladbach am letzten Spieltag aufholen müssten, sind einfach zu viel. Und dennoch fehlt beim TSV von schlechter Stimmung jede Spur. "Wir sind sehr zufrieden mit uns", sagt Kapitänin Melanie Leuf.

Mit vier Toren beim 8:0-Heimsieg über den SV Grefrath trug die 24-Jährige entscheidend zum Sieg im vorletzten Saisonspiel bei. Während solche Ergebnisse in dieser doch extrem zweigeteilten Spielklasse eher an der Tagesordnung sind, überrascht dabei allerdings die eigentliche Position Leufs: "Eigentlich spiele ich fast immer Libero." Doch dass Trainer Andre Küppers seine Defensivspezialistin in Abwesenheit von Torjägerin Lisa Jansen in den Sturm beorderte, ist bei Leufs überragender Torausbeute nur folgerichtig: Bei 17 Treffern und zwölf Vorlagen steht sie jetzt. "In der Jugend habe ich viel im Sturm gespielt und bin dann erst über die Jahre nach hinten gerückt. In dieser Saison waren auch viele Kopfballtore dabei, aber gegen Grefrath hatte ich das Glück, vier sehr gute Vorlagen zu bekommen. Da musste ich nur noch richtig stehen", sagt sie.

Dass es trotz ihrer guten Ausbeute in einem packenden und lange völlig offenen Aufstiegsrennen nicht ganz zur Niederrheinliga gereicht hat, ist für sie überhaupt kein Problem: "Wir sind vor der Saison überhaupt nicht davon ausgegangen, dass wir so weit oben mitspielen können." Möglich sei der Aufstieg auf jeden Fall gewesen: "Die ersten fünf, sechs Mannschaften hätten es alle verdient gehabt. Schade, dass es nur einen Aufsteiger gibt, denn in der Niederrheinliga gibt es doch einige Mannschaften, die da nicht unbedingt hingehören."

Dennoch sei die Entwicklung von Platz vier in der Saison 2012/13 über zwei dritte Plätze bis nun zum voraussichtlichen Vizemeister eine kontinuierliche. Der Plan für die kommende Saison sei demnach logisch: "Wenn das so weitergeht, müssten wir ja nächstes Jahr eigentlich aufsteigen." Leuf, die schon seit ihrem fünften Lebensjahr Fußball spielt und mit den meisten ihrer Mitspielerinnen bereits viele Jahre auf dem Platz steht, lobt vor allem den Teamgeist ihrer Mannschaft: "Für mich ist der TSV definitiv wie eine Familie. Wir sind eine Einheit, gewinnen und verlieren zusammen. Ich glaube, dass wir viele Siege nur dadurch geholt haben. Andere Vereine kaufen ihre Spieler in der Umgebung, wir spielen schon seit zehn Jahren zusammen."

(cpas)
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