Lokalsport Gegen Kellerkinder zum Siegen verdammt

Fussball-Landesliga · Union Nettetal und 1. FC Viersen treffen gleichzeitig auf die abgeschlagenen Konkurrenten am Ende der Landesliga-Tabelle. Der 1. FC empfängt die bereits als Absteiger feststehenden Moerser, Union reist nach Broekhuysen.

 Unions Abwehrspieler Alexander Verlinden (l.) beim 2:0-Heimsieg in der Hinrunde gegen die SF Broekhuysen.

Unions Abwehrspieler Alexander Verlinden (l.) beim 2:0-Heimsieg in der Hinrunde gegen die SF Broekhuysen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Am morgigen Sonntag können sowohl der 1. FC Viersen als auch der SC Union Nettetal mit einem Sieg den dann wohl entscheidenden Schritt Richtung vorzeitigen Klassenerhalt machen. Für den ehemaligen Oberligisten vom Hohen Busch geht es im vorletzten Heimspiel gegen den GSV Moers - den Tabellenletzten und bereits feststehenden Absteiger mit einer mageren Ausbeute von nur neun Punkten nach 19 Spielen. Und die Blau-Gelben aus der Christian-Rötzel Kampfbahn reisen zu den Sportfreunden Broekhuysen, dem Ligavorletzten. Die Gastgeber haben immerhin vier Punkte mehr auf der Habenseite als Moers, doch auch ihre Chancen auf eine weitere Spielzeit in der Landesliga sind nur noch rein theoretischer Natur.

Klar, dass bei der Ausgangslage die Sieger vom Papier her eigentlich feststehen. "Wir brauchen nicht lange über das Spiel nachdenken. Wir müssen gewinnen. Es ist nicht nur eine einmalige Chance, dass vorrangige Ziel in mehr als greifbarer Nähe zu haben, sondern vielmehr ist es auch die wohl mit Abstand wichtigste Begegnung der letzten Wochen", erklärt Viersens Übungsleiter Willi Kehrberg. So ähnlich fällt auch die Beurteilung vom Nettetaler Trainerkollegen Alexandre Chiquinho aus. Er stellt unmissverständlich heraus: "Wir müssen gewinnen, egal wie. Ansonsten wird es für den Verein in den letzten Wochen sehr, sehr schwer." Auch die Hinspielresultate sprechen für die Grenzlandteams. Der 1. FC Viersen gewann zwar nur mit dem knappsten Siegergebnis von 1:0 (Schütze des einzigen Tores war Melih Karakas), doch auch dafür gab es drei Punkte. Auch Union gestaltete den Heimauftritt gegen Broekhuysen erfolgreich. Nach Nuri Debeniz früher Führung (26. Minute) dauerte es aber bis zur 73. Minute ehe Martin Stroetges den 2:0-Endstand erzielte. Doch obwohl vieles für die Grenzlandteams spricht, warnen beide Trainer ihre Spieler, vor dem vermeintlich schwachen Gegner. "Moers wird schon eine harte Nuss. Und ich gehe auch nicht davon aus, dass sie sich hinten reinstellen. Sie werden bestimmt mitspielen, um sich mit Anstand und guten Ergebnissen aus der Liga zu verabschieden", ist sich Kehrberg sicher. Chiquinho entgegnet, dass "solche Gegner alles versuchen werden, die eine oder andere Mannschaft noch tiefer in den Abstiegsstrudel zu ziehen." Aber reicht denn überhaupt in Moers und Broekhuysen die Qualität, um gestandene Mannschaften wie den 1. FC Viersen oder den SC Union Nettetal ins Straucheln zu bringen? Zum einen offensichtlich nicht, denn ansonsten hätten Moers und auch Broekhuysen wohl eine wesentlich höhere Punkteausbeute und müssten sich aktuell nicht auf die letzten Landesligaminuten einstellen. Zum anderen allerdings wohl, denn die Spielresultate waren zumeist alle knapp. Selten gab es sehr eindeutige Ergebnisse. Auch ist die Moral beider Mannschaften - trotz des nahenden Abstiegs - offensichtlich nicht gebrochen. So rangen die Moerser in der Rückrunde dem Stadtrivalen VfL Repelen und sogar dem Titelkandidaten 1. FC Mönchengladbach ein Remis ab. Broekhuysen schlug Amern und Tönisberg, holte gegen Viersen ein Unentschieden und schöpfte kurzfristig sogar noch mal Hoffnung im Abstiegskampf.

Alles Argumente dafür, dass Spiele gegen Kellerkinder besonders gefährlich sind. Aber in Viersen und Nettetal wird dennoch nur eins erwartet: Erfolge gegen Moers und Broekhuysen.

(sms)
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