Fußball Generationenduell der Derby-Trainer

Grenzland · Morgen empfangen die VSF Amern in der Fußball-Landesliga Tabellenführer Union Nettetal. Das Lokalduell ist gleichzeitig das erste Duell zwischen Trainerroutinier Willi Kehrberg und dem erst 32-jährigen Andreas Schwan.

 Als Amern (rote Trikots) und Nettetal zuletzt am Happelter aufeinandertrafen, war noch vieles anders. Bei den Amernern ist inzwischen Willi Kehrberg (l.) Trainer. Er kreuzt erstmals die Klingen mit Union-Coach Andreas Schwan.

Als Amern (rote Trikots) und Nettetal zuletzt am Happelter aufeinandertrafen, war noch vieles anders. Bei den Amernern ist inzwischen Willi Kehrberg (l.) Trainer. Er kreuzt erstmals die Klingen mit Union-Coach Andreas Schwan.

Foto: BSEN/Fupa

Dass durch den Aufstieg in Gestalt des ASV Süchteln ein viertes Grenzlandteam in der Fußball-Landesliga mit von der Partie ist, hat bei der heimischen Konkurrenz für Freude gesorgt. Schließlich erhöht das automatisch die Anzahl der Lokalduelle und die stehen bekanntlich nicht nur bei den Profis, sondern auch bei den Amateuren angesichts von größerem Zuschauerinteresse und einer besonderen Atmosphäre besonders hoch im Kurs. In der neuen Landesliga-Saison gab es zwar noch kein direktes Aufeinandertreffen zweier Grenzlandteams, dafür ist es morgen soweit: Die VSF Amern empfangen um 17.30 Uhr in ihrem frisch renovierten Rösler-Stadion Union Nettetal. Zweieinhalb Stunden zuvor wird in der Kreisliga A übrigens bereits das Duell der Reserveteams beider Vereine an selber Stelle angepfiffen.

Weil Amerner und Nettetaler Dauergäste in der Landesliga sind, haben beide Mannschaften schon häufig die Klingen gekreuzt. Dass das allerdings nicht für die Trainer beider Mannschaften gilt, hat damit zu tun, dass sich in der sportlichen Führung beider Teams in jüngerer Vergangenheit viel getan hat. Bei den Amernern sitzt seit dem Sommer Willi Kehrberg auf der Trainerbank. Er hätte eigentlich schon auf Union-Coach Andreas Schwan treffen können. Denn als er vergangenen Saison noch für den 1. FC Viersen arbeitete, reiste er mit seinem Team in einer ganz schwierigen Phase nach Nettetal, wo einige Wochen zuvor Andreas Schwan den Brasilianer Chiquinho abgelöst hatte. Doch weil Schwan just zu diesem Zeitpunkt einen schon lange zuvor gebuchten Urlaub angetreten hatte, war er beim 1:1 gegen Viersen nicht dabei. Somit kommt es morgen erstmals auch zum Duell zweier völlig unterschiedlicher Trainergenerationen. Doch obwohl Youngster Schwan (32) und Routinier Kehrberg (54) sich noch nicht direkt miteinander gemessen haben, verbindet sie eine hohe gegenseitige Wertschätzung. "Andreas Schwan hat einen Plan. Er dreht in Nettetal an den richtigen Schrauben und bewegt etwas. Die Personalpolitik wirkt sehr durchdacht", sagt Willi Kehrberg mit Blick auf den Umbruch, den Schwan nach der starken Aufholjagd in der vergangenen Saison eingeleitet hat. Andersherum hat Schwan großen Respekt vor Kehrbergs Bilanz der Vergangenheit. "Die Erfahrung, die er mitbringt, kann man nicht ersetzen. Was er in Viersen geleistet hat, davor kann ich nur den Hut ziehen." Er traut ihm auch viel in Amern zu: "Er kennt die Liga und wird das Team weiterentwickeln. Das ist bestimmt eine langfristige Sache."

Die sportliche Lage spricht vor dem ersten Aufeinandertreffen der Trainer eindeutig für die Gäste: drei Spiele, drei Siege, Tabellenführer. Dagegen hat Amern erst einen Punkt auf dem Konto, zugegebenermaßen nach einem hammerharten Auftaktprogramm - sowohl quantitativ als auch qualitativ. "Fünf Pflichtspiele in 17 Tagen sind für Amateure schon viel Holz", sagt Kehrberg, der aber Mut daraus schöpft, dass der eine Punkt vorigen Sonntag gegen den Titel-Topfavoriten TSV Meerbusch geholt wurde. "Ich sehe die Chancen 50:50, denn in einem Derby läuft, kämpft und freut sich jeder ein bisschen mehr", betont Kehrberg. Auch Andreas Schwan will aus dem Traumstart seines Teams keine Sonderstellung für das Derby abgeleitet wissen. "Das Derby hat besondere Vorzeichen, da ist Amern gleichwertig. Unser Vorteil ist, dass wir gelassen sein können und mit viel Selbstvertrauen kommen", sagt Schwan, obwohl die neue personelle Variabilität in seinem Team morgen auf eine harte Probe gestellt wird. In Martin Stroetges und Michael Enger fehlen gleich beide etatmäßigen defensiven Mittelfeldspieler.

(RP)
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