Lokalsport Grenzland-Teams gehen mit bescheidenen Erwartungen in die neue Landesliga-Saison

Vsf Amern · Wie im vergangenen Jahr ist das Grenzland mit drei Teams in der Landesliga vertreten. Wiltrud Wolters berichtet über die Ziele von Union Nettetal, 1. FC Viersen und VSF Amern.

Der Kampf gegen den Abstieg, den in der vergangenen Saison fast alle Teams in der mit 13 Mannschaften durch die Ligen-Reform sehr kleinen Landesliga-Gruppe führten, wirkt auch jetzt noch nach. Auch bei Alexandre Chiquinho, dem Trainer von Union Nettetal. "Nachdem es letzte Saison nur um den Klassenerhalt ging, wollen wir diese Saison schnell weg von unten. Und dann schauen wir mal, wie es sich entwickelt. Wenn wir merken, dass wir Chancen haben, wollen wir sie auch nutzen und weiter oben mitspielen", sagt er. So richtig vermag er die Kontrahenten in der neuen Landesliga-Gruppe mit 18 Teams zu Beginn der Vorbereitung natürlich noch nicht einzuschätzen: "Einige Gegner kenne ich nicht, aber es fangen alle bei Null an."

Damit sich bei den Nettetalern möglichst schnell auch etwas Zählbares einstellt, verstärken sie die Offensivbemühungen. Sechs Neue, darunter Mittelstürmer Tobias Gorgs vom 1. FC Kleve, sollen mit dazu beitragen, dass in Nettetal öfter gejubelt werden kann. Gorgs erzielte für Kleve im Vorjahr sieben Tore, zuvor traf er für den VfL Tönisberg. "Die Chancenverwertung müssen wir verbessern", erklärte Chiquinho. Es sei das Manko der vergangenen Saison gewesen, von daher war es ihm wichtig, seinen Kader mit Spieler zu verstärken, "die wissen, wo das Tor steht", sagt er.

Der 1. FC Viersen hat den Kader zur neuen Landesliga-Saison verbreitert. "Die Rückrunde haben wir mit 14 Spielern zu Ende gespielt. Wir mussten etwas tun", sagte Trainer Willi Kehrberg. Sechs neue Spieler verstärken die Viersener. Sie eröffnen dem Coach neue Möglichkeiten in allen Mannschaftsteilen von der Torhüterposition, für die Danny Schulz aus Dülken kam, bis hin zum Sturm, den Oguzhan Bayrak aus der A-Jugend des SC Wegberg-Beeck verstärkt. Dazwischen sortieren sich die Landesliga-erfahrenen Neuen André Kobe, Michael Enger, Marlon Smikalla und Holger Jansen ein. "Wir haben Qualität geholt. Das sieht gut aus. Ich denke, dass wir sehr gut aufgestellt sind und wollen in der Liga eine vernünftige Rolle spielen können", sagt Kehrberg.

Der Trainer sieht der neuen Saison zuversichtlich entgegen, und er wird mit Nachdruck daran gehen, das Spielsystem seiner Viersener umzustellen. "Wir wollen höher stehen und den Gegner in der gegnerischen Hälfte beschäftigen", kündigt Kehrberg an. Schon in der vergangenen Saison leitete er den Systemwandel ein. "Wir haben durchaus Tore geschossen, aber wir haben auch etwas viele kassiert. Deshalb wollen wir das jetzt verfeinern, denn wir haben Jungs, die rennen wollen", sagt der Trainer. Er erhofft sich davon mutigere Auftritte. "Wir waren nach einer 1:0-Führung oft zu verhalten, um auf das 2:0 zu gehen und haben am Ende 1:2 verloren", erinnert Kehrberg etwa an Niederlagen gegen den 1. FC Kleve.

Bei den VSF schlägt Dennis Sobizs ein neues Kapitel auf. Der langjährige Assistenztrainer hat die Nachfolge von Rainer Bruse (zu Fortuna Dilkrath) als Chefcoach angetreten. "Das ist spannend und aufregend", sagt der 38-Jährige. Er führt die Landesliga-Auswahl der VSF Amern nun dem neuen Co-Trainer Michael Moll.

Sobizs freut sich nach der Last-Minute-Rettung in der Relegation auf die neue Herausforderung in einer Liga mit 18 Mannschaften. "Das ist ein Traum. Auch wenn wir aus der letzten Saison viel Positives ziehen und sie uns eine riesiges Wir-Gefühl gebracht hat, war es fußballerisch eine Katastrophe. Man hatte bei 13 Mannschaften in der Gruppe keine Chance, etwas auszuprobieren und die jungen Leute heranzuführen", sagt Sobizs. In der kommenden Saison sei das bei 34 Spieltagen viel eher möglich.

Mit der Zusammensetzung der Liga ist er sehr zufrieden. "Wir freuen uns riesig, dass wir in dieser Gruppe gelandet sind", sagt Sobizs. Viele der Kontrahenten, wie etwa der VfB Homberg oder VfL Rhede, die er gemeinsam mit dem SV Sonsbeck, dem FSV Duisburg und dem 1. FC Kleve in den oberen Regionen erwartet, brächten viel Tradition mit. Sobizs hofft, mit seiner Mannschaft im gesicherten Mittelfeld landen zu können: "Das müssen wir uns erarbeiten." Der Kader der Amerner umfasst 24 Akteure, davon drei Torhüter.

(RP)
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