Lokalsport Größere Konkurrenz treibt die Union an

Nettetal · Nach einer kurzen Pause ist der Fußball-Landesligist aus Nettetal wieder voll im Training und bestreitet morgen sein erstes Testspiel. Mit dem bislang Erreichten kann die Mannschaft von Trainer Andreas Schwan sehr zufrieden sein.

 Lucas Reinert (l.) trug als Neuzugang eine Menge dazu bei, dass Union Nettetal auf dem zweiten Tabellenplatz überwintert.

Lucas Reinert (l.) trug als Neuzugang eine Menge dazu bei, dass Union Nettetal auf dem zweiten Tabellenplatz überwintert.

Foto: Knappe

Seit vergangener Woche trainieren die Landesliga-Fußballer von Union Nettetal wieder, morgen (19.30 Uhr) steht das erste Testspiel daheim gegen den Bezirksligisten TuS Fichte Lintfort an. Wenn die Winterpause am 4. Februar offiziell mit dem Nachholspiel gegen den VfL Benrath endet, wollen die Nettetaler naturgemäß ihren Trend aus dem ersten Saisonabschnitt fortsetzen. Denn da mauserten sie sich trotz eines nicht unerheblichen personellen Umbruchs im Sommer zur Überraschungsmannschaft und damit zum Aufstiegskandidaten. Würde die Union ihren zweiten Platz verteidigen, würden sie mit hoher Wahrscheinlichkeit nächste Saison in der Oberliga spielen.

Die Voraussetzungen Aus seiner erfolgreichen, aber in der Schlussphase von vielen Verletzungen geprägten Premieren-Saison zog Trainer Andreas Schwan im Sommer die Konsequenzen. Von drei verdienten Spielern auf wichtigen Positionen jenseits der 30 trennte sich der Verein und ersetzte sie mit deutlich jüngeren Spielern. Zudem wurden weitere vielversprechende, talentierte und hungrige Spieler geholt, die für eine größere Breite und damit für eine größere Konkurrenz im Kader sorgten.

So lief's Trotz der unbestrittenen spielerischen Klasse und der zahlreichen schnellen Akteure spielten die Nettetaler die Konkurrenz nicht in Grund und Boden. Das Team brauchte wie erwartet eine Findungsphase, die trotz holprigen Starts sehr erfolgreich verlief. Mit hoher Laufbereitschaft und großem Willen drehte die Union Spiele oft in der Schlussphase noch zu ihren Gunsten. So blieb Nettetal die zehn ersten Partien ungeschlagen (neun Siege) und führte die Tabelle zeitweise sogar vor dem Titelfavoriten TSV Meerbusch an. Auch von der überraschenden Heimniederlage gegen Heiligenhaus und der folgenden Schlappe im Topspiel in Meerbusch ließen sich die Nettetaler nicht aus der Bahn werfen, sondern blieben danach noch fünfmal ungeschlagen (drei Siege).

Das war gut Von Beginn an war zu merken, dass die sportliche Leitung mit ihren Personalentscheidungen richtig lag. Sie hat einen Kader zusammengestellt, in dem die Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern stimmt. Der größere Kader hat zu einer Verbesserung der Trainingsqualität geführt, durch den erhöhten Konkurrenzkampf haben einzelne Spieler noch ein paar Prozent mehr aus sich herausgeholt. Von den Neuzugängen haben Lucas Reinert (22), Maximilian Pohl (20) und Pascal Regnery (21) auf Anhieb eine entscheidende Rolle eingenommen. Auch Brian Dollen (20) war mit wichtigen Toren auf einem guten Weg, bis er sich schwer verletzte und länger ausfiel. Die neuen Torhüter Simon Gerdts (25) und Tim Tretbar (20) haben sich als sichere Rückhalte erwiesen. Von den etablierten Spielern am auffälligsten agierte Vize-Kapitän Bastian Levels. Denn er hatte als Innenverteidiger nicht nur seinen Anteil daran, dass die Union mit nur 17 Gegentoren die zweitbeste Defensive stellt, er war mit acht Treffern auch noch der beste Union-Torschütze.

Das war schlecht Viel gibt es beim Tabellenzweiten nicht zu meckern. Wenn, dann ist am ehesten zu bemängeln, dass es sehr lange gedauert hat, bis die Nettetaler nicht nur über ihre läuferischen Qualitäten und den Willen zu ihren Erfolgen kamen, sondern auch spielerisch besser waren als die Gegner. Gerade gegen defensiv eingestellte Mannschaften, gegen die sie das Spiel machen musste, tat sich die Union schwer und ging zu verschwenderisch mit ihren Torchancen um. Das führte dazu, dass es ausgerechnet vor eigenem Publikum einige unnötige Punktverluste gab. In der Heimtabelle belegen die Nettetaler deswegen auch "nur" Rang vier.

Der Kader Es war klar, dass bei einem so großen Kader einige Spieler nur wenig Einsatzzeit bekommen. Große Unmutsbekundungen drangen allerdings nicht nach außen, Andreas Schwan und sein Trainerteam können ihre Entscheidungen offenbar gut verkaufen. Dennoch war damit zu rechnen, dass einige Akteure versuchen würden, anderweitig auf mehr Spielminuten zu kommen. So spielten etwa Leandro Sanders und Robin Duzaar freiwillig für die Reserve, Julian Rode (SC Waldniel) und Mitsuharu Fuijahara (1. FC Mönchengladbach) schlossen sich in der Winterpause anderen Vereinen an. Dafür gab es aber auch einen Zugang. Vom Oberligisten Düsseldorfer SC kam Mittelfeldspieler Marc Paul, der noch mal die Qualität erhöhen dürfte.

Die Vorbereitung Der Auftakt gelang mit der Titelverteidigung bei den Nettetaler Hallen-Stadtmeisterschaften, beim Masters in Dülken will die Union am Wochenende auch eine gute Rolle spielen. Auf dem Feld sind drei Tests geplant. Neben der Partie gegen Fichte stehen noch auf eigenem Platz die Spiele gegen den Bezirksligisten DJK/VfL Giesenkirchen (24.1.) und den Oberligisten SV Straelen (28.1.) an. Im ersten Punktspiel des Jahres geht's am 4. Februar zum VfL Benrath.

(RP)
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