Lokalsport Handball-Jugend des ASV gut aufgestellt

Viersen · Die Handball-Abteilung der Süchtelner hat sich in den vergangenen Jahren sehr intensiv um den Nachwuchs gekümmert. In der laufenden Saison sind alle Altersklassen besetzt, drei Teams spielen sogar auf Verbandsebene.

 Kleine Heldinnen in der Handball-Abteilung des ASV Süchteln: Die weibliche F-Jugend hatte einen schweren Start in die Kreisliga, spielt jetzt aber eine starke Saison.

Kleine Heldinnen in der Handball-Abteilung des ASV Süchteln: Die weibliche F-Jugend hatte einen schweren Start in die Kreisliga, spielt jetzt aber eine starke Saison.

Foto: ASV Süchteln

Die Spielerinnen der weiblichen F-Jugend sind in der Handball-Abteilung des ASV Süchteln gerade so etwas wie kleine Heldinnen. Denn weil sie nur zu neunt sind und von zwei unerfahrenen Jugendtrainern betreut werden, schickte sie der Abteilungsvorstand nur nach langen Diskussionen in die Saison. Mittlerweile steht fest, dass die Sorgen umsonst waren. Das Team hat sich toll entwickelt und spielt sogar in der Kreisliga oben mit. Damit sind die Mädchen ein weiterer Beleg für die außergewöhnlich gute Nachwuchsarbeit der Süchtelner in den vergangenen Jahren.

Aktuell sind bei Mädchen und Jungen alle Altersklassen mit Mannschaften besetzt, bei den Jungs einige sogar doppelt und dreifach. Aushängeschilder gibt es auch: Die weibliche A-Jugend und die männliche A-Jugend stiegen vor der laufenden Saison in die Oberliga auf, die männliche C-Jugend in die Verbandsliga. Das hat es schon lange nicht mehr gegeben. Insgesamt hat der ASV 17 Nachwuchsmannschaften in seinen Reihen, daneben gibt es noch eine Bambinigruppe für Kinder im Alter von zwei bis fünf Jahren. "Auf diese Zahl sind wir mächtig stolz. Zusammen mit dem TV Aldekerk, der als Nordrheinligist eigentlich ein ganz anderes Kaliber ist, und dem TV Lobberich sind wir damit im Handballkreis Krefeld-Grenzland die Nummer eins", sagt Abteilungsleiter Ralf Schneider, der an dieser Entwicklung ursächlich beteiligt war. Als er Ende der 1990er Jahre vom TV Vorst nach Süchteln zurückkehrte, stieg er wegen seines Sohnes auch als Trainer ein und stellte schnell fest, dass es um die Jugendarbeit nicht zum Besten bestellt war. "Da wurde fast alles in die erste Mannschaft gesteckt. Und es gab kein Konzept und keinen Plan", erinnert sich Schneider. Nach und nach brachte er sich mehr in der Vereinsarbeit ein und schaffte es, dem inzwischen verstorbenen, damalige Abteilungsleiter Klaus Schulte Zugeständnisse für den Nachwuchs abzuringen. Mitte der 2000er Jahre übernahm Schneider dann auch Verantwortung als Jugendwart und konnte seine Vorstellungen noch besser umsetzen. Ziel war und ist es, mit Hilfe von qualifizierten Trainern beim Nachwuchs eine breite Basis zu schaffen, um daraus in den älteren Jugendjahrgängen leistungsorientierte Mannschaften zusammenzustellen, die möglichst Spieler für die ASV-Seniorenteams hervorbringen sollen. "Wir hatten in Süchteln nie ein Zuschauerproblem. Aber die Identifikation ist einfach höher, wenn möglichst viele Eigengewächse dabei sind", sagt ASV-Geschäftsführer Björn Siegers, der früher selber in der ersten Mannschaft spielte und auch schon lange Nachwuchsteams trainiert. Nachdem Ralf Schneider 2010 zunächst kommissarisch den Posten des Abteilungsleiters übernommen hatte und wenig später Martin Heck zum Jugendwart gewählt worden war, brachten sich auch Siegers und Niklas Eirmbter immer stärker in die Jugendarbeit ein. 2012 wurde das Jugendkonzept schriftlich fixiert, im Vorjahr wurde es dann noch mal konkretisiert und weitergeführt. Ein wesentlicher Bestandteil sind die dauerhaften Kooperationen mit Grundschulen sowie Projekttage in Kindergärten. "Da haben wir auch ganz gezielt nach Mädchen gesucht. Wenn's dann einmal läuft, machen die Kinder auch untereinander Werbung", erklärt Siegers.

Doch so gut der aktuelle Status quo auch ist, darauf wollen sich die Süchtelner nicht ausruhen. Was die Qualifizierung der Trainer anbelangt, sieht sich der ASV noch nicht am Ende der Entwicklung. Und trotz der jüngsten Erfolge könnte der Verein gerade bei den Mädchen noch mehr Breite gebrauchen, weil bei ihnen jede Altersklasse nur mit einem Team besetzt ist. Interessierte Kinder sind also noch herzlich willkommen. Der Verein geht aber auch weiter aktiv auf den Nachwuchs zu. Die Kooperationen mit Schulen soll auf Alt-Viersen ausgedehnt werden. Vielleicht gibt es dann schon in nicht allzu ferner Zukunft die nächsten tollen Erfolge einer weiblichen F-Jugend zu vermelden.

(RP)
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