Herr Berden, VVV ist Tabellenführer, der Stadion-Umbau wurde in die Wege geleitet und finanziell ist der Verein auf einem guten Weg. Sie müssten wunschlos glücklich sein?

Berden Im Sport gibt es immer neue Ziele, sportlich und wirtschaftlich. Aber aktuell macht es VVV fantastisch und das wollen wir jetzt erst einmal genießen.

Mit der Vorstellung der Pläne zum Stadion-Umbau haben Sie für eine Überraschung gesorgt. Viele haben sicherlich nicht erwartet, dass VVV mit 'De Trap omhoog' ein offensichtlich tragfähiges Konzept vorlegen würde.

Berden Wir haben zehn Jahre lang mit der lokalen Politik über ein neues Stadion gesprochen, ohne Resultat. Zusammen mit unseren Fans sind wir zur Überzeugung gekommen, dass De Koel zum jetzigen Zeitpunkt die beste Alternative ist. Es ist allerdings erforderlich, das Stadion multifunktionell zu machen. Zudem müssen die notwendigen Qualitäts- und Sicherheitsverbesserungen am Stadion durchgeführt werden.

Wie sieht es mit der Umsetzung der ersten Maßnahmen aus?

Berden Seit Dezember 2016 ist eine Projektgruppe, bestehend aus Sponsoren und Fans, damit beschäftigt, zusammen mit VVV ein erstes Upgrade des charakteristischen Stadions De Koel zu realisieren. Das bedeutet konkret eine Verbesserung des Komforts, der Infrastruktur sowie der Stimmung im Stadion. Neue Videoleinwände sind bereits installiert, demnächst entsteht eine Fanzone vor dem Stadion. Jeder ist hier mit viel Enthusiasmus an die Arbeit gegangen.

In finanzieller Hinsicht unternimmt VVV sehr viel, um die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu verbessern. Zuletzt ging es auch darum, Unterstützung für soziale Projekte zu erhalten?

Berden Es bleibt für VVV die schwere Aufgabe, aus eigener Kraft alles unter einen Hut zu bekommen, aber wir sind sehr stolz darauf, dass das gelingt. Es führt zu unerwarteten Kräften, die entstehen und positive Effekte auslösen. Die vielen sozialen Projekte kosten unseren Club jedes Jahr viel Geld. Wir haben die regionale Politik gefragt, uns dabei auch konkret zu unterstützen.

Der niederländische Fußball-Verband hat kürzlich signalisiert, dass Venlo bald in die Kategorie 2 aufsteigen kann. Ein Beweis, dass es finanziell bergauf geht?

Berden VVV hat ein positives Eigenkapital und hat die zurückliegende Saison mit einem gedeckten Etat abgeschlossen. Wir werden in der Tat nun wieder in die sichere Kategorie 2 des KNVB eingestuft werden. Da sind wir schon sehr stolz drauf.

Durch den Transfer von Ahmed Musa von ZSKA Moskau zum englischen Meister Leicester City gab es einen warmen Geldregen. Es ist von einer Summe in Höhe von 1,5 Millionen Euro die Rede.

Berden Über genaue Beträge können wir keine Auskunft geben, aber es ist richtig, dass VVV sehr zufrieden über die Extraeinnahmen ist, die durch den Transfer von Musa realisiert wurden.

Gehört es auch in Zukunft zum Venloer Modell, junge Spieler zu verpflichten, um sie dann zu einem höheren Preis an finanzstärkere Vereine abzugeben?

Berden Unsere Vision und Strategie, um mit minimalem finanziellen Einsatz junge Spieler mit Entwicklungspotenzial aus dem Ausland zu VVV zu holen, hat sich in den letzten zehn Jahren als ungemein wertvoll bewiesen. Wir werden deshalb auch sicherlich damit weitermachen, da es auch einen wesentlichen Teil unserer Einnahmen bedeutet.

Sie haben vor der Saison gesagt, dass VVV aufsteigen wird. Ihre Prognose scheint sich zu bewahrheiten.

Berden Wir sind auf jeden Fall absolut in der Spur, es steht ein echtes Team auf dem Feld mit viel fußballerischer Qualität und Selbstvertrauen. Jetzt müssen wir es nur noch in die Tat umsetzen. Bis zum Ende der Saison kommen nur noch Finalspiele.