Fußball Kaum noch Hoffnung für den SC Waldniel

Schwalmtal · Als Schlusslicht der Fußball-Bezirksliga unterlagen die Waldnieler im Grenzland-Derby gestern der TuRa aus Brüggen auf eigenem Platz mit 2:3. Damit ist der Relegationsplatz noch weiter außer Reichweite geraten.

 In dieser Szene des Bezirksliga-Derbys können die Spieler des SC nur anerkennend zuschauen, wie Brüggens Max Haese den Ball elegant unter Kontrolle bringt. Foto: Jörg Knappe

In dieser Szene des Bezirksliga-Derbys können die Spieler des SC nur anerkennend zuschauen, wie Brüggens Max Haese den Ball elegant unter Kontrolle bringt. Foto: Jörg Knappe

Foto: Waldniel

Es sind nicht mehr viele Menschen, die an den Klassenerhalt des 1. FC Köln oder des Hamburger SV in der Fußball-Bundesliga glauben. Beide haben schon einen üppigen Rückstand auf das rettende Ufer und steuern unfreiwillig auf die zweite Liga zu. Ein noch größeres Fußballwunder als der Ligaverbleib von Hamburg oder Köln wäre allerdings der Klassenerhalt des SC Waldniel in der Bezirksliga. Der ist nämlich am gestrigen Sonntag in noch weitere Ferne gerückt. Im Derby gegen TuRa Brüggen unterlagen die Schwalmtaler mit 2:3 (1:1) und sind bei elf ausstehenden Spielen satte elf Punkte vom Relegationsplatz entfernt.

Wichtig war andererseits der Erfolg für die Brüggener, die den Vorsprung auf eben diesen Relegationsplatz ausbauen und sich wieder etwas Luft verschaffen konnten. "Der Sieg war nicht unverdient, aber wenn es unentschieden ausgeht, hätten wir uns auch nicht beschweren können", blickte TuRas Trainer Markus Steffens auf das Spielgeschehen zurück. Seine Mannschaft zeigte sich gestern in der Anfangsphase hellwach und kam schon in der zehnten Minute zur Führung, als Kapitän Jakob Scheller eine Flanke von Yannik Willemsen per Kopf verwerten konnte. "Nach 20 Minuten haben wir uns dann wie gegen Grevenbroich hinten reinfallen lassen. Der Gegner hat völlig verdient den Ausgleich gemacht", sagte Steffens mit Blick auf den weiteren Verlauf der ersten Halbzeit. Die Waldnieler kamen nach dem Gegentreffer immer besser ins Spiel. Nach einer guten halben Stunde traf Robin Hürckmans erst den Querbalken - Brüggens Keeper Kai Dietrich, der den aufgrund einer Schnittwunde am Oberschenkel fehlenden Stammtorhüter Kai Schink vertrat, war mit den Fingerspitzen noch dran. Wenig später machte es Hürckmans allerdings besser und netzte zum 1:1 für die Waldnieler ein (34.).

Entschieden wurde das Spiel dann direkt nach der Pause. Binnen weniger Minuten trafen zunächst Sandro Meyer (49.) und dann Dominik Doebrick (53.) jeweils nach Vorlagen von Jakob Scheller und brachten die Brüggener auf die Siegerstraße. In der 70. Minute verkürzte Waldniels Nedim Akkus zwar auf 2:3 und sorgte für ein Fünkchen Hoffnung aufseiten der Gastgeber, doch zu mehr sollte es nicht reichen. "Wir haben ordentlich gespielt, aber die individuellen Fehler haben uns wieder das Genick gebrochen", sagte Waldniels Sportlicher Leiter Manfred Finke, der sich nun noch intensiver mit den Planungen für die A-Liga beschäftigen muss. Er möchte allerdings nicht aufstecken, solange der Klassenerhalt rechnerisch noch möglich ist: "Wir werden definitiv nicht komplett aufgeben, es gibt bei uns keine Auflösungserscheinungen. Dass es schwer wird, wissen wir auch. Aber wir können nur von Spiel zu Spiel schauen."

(vdb)
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