Leichtathletik Lauftraining in der Höhe von Kenia

Iten/Schwalmtal · Im Rahmen seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten hält sich Robin Borghans in dem ostafrikanischen Land auf. Klar, dass der Langstreckler vom OSC Waldniel die Zeit in der Läufernation auch nutzt, um sich sportlich zu steigern.

Leichtathletik: Lauftraining in der Höhe von Kenia
Foto: Borghans

Robin Borghans , befindet sich jetzt seit neun Wochen in Kenia, genauer gesagt in Iten. Das kleine Dorf im Westen Kenias liegt am Rande des Rift Valleys. "Viele der besten Läufer der Welt kommen aus Iten, weshalb Iten auch als Home of Champions bezeichnet wird", sagt der Langstreckenläufer aus den Reihen des OSC Waldniel. Drei Monate wird er insgesamt dort verbringen, einerseits um zu trainieren, andererseits um zu arbeiten. Sein Aufenthalt im Osten Afrikas ist nämlich Teil seiner Ausbildung zum Physiotherapeuten im Rahmen eines Auslandspraktikums.

"Hier habe ich die Möglichkeit, einige der schnellsten Läufer aus verschiedenen Nationen zu behandeln und kennenzulernen", sagt Borghans. Iten ist nämlich für Athleten aus allen Teilen der Welt ein beliebtes Reiseziel für Trainingscamps. "Das liegt unter anderem daran, dass dieser Ort auf 2400 Meter über dem Meeresspiegel liegt und ideal für ein Höhentrainingslager ist. Dem Körper steht weniger Sauerstoff zur Verfügung und dadurch werden mehr rote Blutkörperchen gebildet, die den Sauerstoffmangel ausgleichen sollen, da mehr Sauerstoff im Blut gebunden werden kann", erklärt Borghans. Er arbeitet und lebt momentan im High Altitude Trainings Centre (HATC) von Lornah Kiplagat, einer niederländischen Langläuferin mit Weltmeisterschafts- und Olympiaerfahrung mit kenianischen Wurzeln. "Normalerweise behandle ich bis zu drei Patienten Läufer am Tag jeweils zwischen 45 und 60 Minuten", berichtet Borghans. Zum größten Teil kommen sie mit meist kleineren sportspezifischen Verletzungen oder einfach nur mit steifen Muskeln, die gelockert werden sollen. Dabei finden sich sowohl Kenianer als auch internationale Gäste des HATC auf seiner Behandlungsbank ein, vom Profi bis zum Hobbyläufer.

Er ist aber nicht nur als Therapeut in Afrika, sondern auch als Läufer. "Hier in Kenia arbeite ich an meiner Basis für die Saison 2017. Das Training hier ist aufgrund der Höhe, aber auch aufgrund des Streckenprofils - hier gibt es keine flachen Strecken - ziemlich hart", meint Robin Borghans. "Es geht immer bergauf oder bergab. Aber die Läufe auf den Sandwegen und durch die Natur Afrikas machen schon sehr viel Spaß. Außerdem gibt es die Möglichkeit, im Kameriny-Stadion auf einer 400-Meter-Aschenbahn oder gleichlangen Tartanbahn zu trainieren." Eine Trainingswoche besteht bei ihm meist aus sechs bis acht Läufen und zwei Krafteinheiten. Auf dem Programm bei ihm stehen dann meist zwei intensive (Tempo-) Einheiten, ein langer Dauerlauf am Sonntag (19 bis 22 km) und verschiedene kürzere Dauerläufe (10 bis 16 km) an den Tagen dazwischen. Mittlerweile hat er sich auch relativ gut an die Höhe gewöhnt. Und das Training läuft immer besser. Die Zeit in Kenia bietet ihm die perfekte Kombination aus Hobby und Arbeit. Und vor allen Dingen hat Borghans auch unglaublich viel Spaß, auch wenn das Training sehr schwer und hart sein kann. "Ich freue mich darauf, wieder auf den heimischen Strecken laufen zu können, hoffentlich dann schneller als zuvor", sagt der aus der Niederkrüchtener Honschaft Brempt kommende 22-Jährige.

(off)
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