Lokalsport Mit dem Kite-Buggy am Strand im Temporausch

Niederkrüchten · Der Elmpter Christian Steffens hat ein ausgefallenes Hobby. In seiner Sportart stellte der 41-Jährige jetzt den Geschwindigkeitsweltrekord ein.

Lokalsport: Mit dem Kite-Buggy am Strand im Temporausch
Foto: Steffens

Als Christian Steffens sich vergangene Woche vom heimischen Elmpt auf den Weg an den Strand von Maasvlakte in Rotterdam machte, um seinen Sport auszuüben, sorgte ein Sturm dafür, dass er seine Sachen nach einer halben Stunde schon wieder einpacken musste. Für die meisten anderen Sportler wäre das ein Reinfall gewesen, Steffens dagegen war vollauf zufrieden. Denn dank des extremen Windes konnte er seinen Kite-Buggy, ein von einem Drachen gezogenes dreirädriges Gefährt, auf 112 Kilometer pro Stunde beschleunigen und den Weltrekord einstellen.

Zusammen mit seinem niederländischen Freund Dennis Aalbers ist er jetzt der schnellste Mensch in einem Kite-Buggy. Am Strand wohlgemerkt, denn in den USA wird zum Beispiel auch auf Salzseen gefahren, und in dieser Kategorie gibt es noch sechs schnellere Fahrer. "Das macht einen schon stolz", sagt der 41-jährige Christian Steffens. Dabei ist der Wert rein ideell. Die Bestleistung wird von keinem Verband registriert, ist also inoffiziell. Es gibt nur die in der Szene bekannte Internetseite popeyethewelder.com auf der die Bestenlisten geführt und die Bedingungen für die Rekorde erklärt werden. Steffens hat seine Rekordfahrt mit einem GPS-Gerät aufgezeichnet und die Datei anschließend an die Macher der Internetseite geschickt. Dort wird jetzt Christian Steffens direkt auf der Startseite zu seiner außergewöhnlichen Leistung gratuliert. "Ich bin in der Szene als der Verrückte bekannt. Wenn man auf dem Niveau mithalten will, muss man schon mal etwas riskieren und muss Mut haben", sagt der Elmpter.

Zum ersten Mal in Kontakt mit dieser ausgefallenen Sportart kam Steffens vor einigen Jahren auf der Insel Borkum, wo ein gewisser Chris John eine Kite-Buggy-Schule betreibt. Weil Steffens schon immer ein Fan von rasanten Sportarten wie Windsurfen und Motorradfahren war, fühlte er sich direkt angesprochen. Heutzutage ist er regelmäßig an unterschiedlichen Stränden von Deutschland, Holland, Dänemark und Frankreich unterwegs. Die Fahrer verabreden sich über soziale Netzwerke, auch um Rennen zu fahren. Am Wochenende will sich Steffens beispielsweise auf den Weg nach Calais machen.

Es gibt allerdings auch eine Rennserie, die vom deutsche Verband für Buggysport, kurz GPA, ausgerichtet wird. Für die besten Fahrer umfasst sie sieben Rennen, am Ende wird sogar ein Deutscher Meister gekürt. "Da fahre ich nicht mit, weil mir die Zeit fehlt, um an allen Rennen teilzunehmen. Dann lohnt sich das nicht für mich", erklärt Steffens. So wird er sein rasantes Hobby weiter betreiben und sich mit Gleichgesinnten treffen, wenn es ihm passt. Immer in der Hoffnung, auch junge Menschen neugierig zu machen. "Ich würde ihnen gerne diese reizvolle Sportart näherbringen."

(off)
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