Sportlerin des Monats: Julia Ronken "Nationalmannschaft ist etwas Besonderes"

Viersen · Die Taekwondoka aus Viersen wurde für ihre guten Leistungen belohnt und durfte kürzlich erstmals für Deutschland auf die Matte gehen.

 Gut gebrüllt, ist halb gewonnen: Julia Ronken (r.) legt bei einem Kampf vollen Einsatz an den Tag.

Gut gebrüllt, ist halb gewonnen: Julia Ronken (r.) legt bei einem Kampf vollen Einsatz an den Tag.

Foto: Ronken

Die 21-jährige Viersenerin Julia Ronken, die für den TSC Gladbeck startet, schaffte erstmals den Sprung in die Deutsche Nationalmannschaft, in Serbien hatte sie ihren ersten Einsatz. Kurz darauf holte sie sich bei den French Open in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm die Bronzemedaille und sammelte wichtige Weltranglistenpunkte. Mit der Sportlerin des Monats sprach RP-Mitarbeiter Paul Offermanns

War das die Berufung ins Nationalteam ein weiterer Meilenstein in Ihrer sportlichen Karriere?

Ronken Ja, ich sehe das so. Das war eine Belohnung für meine Erfolge aus dem vergangenen und diesem Jahr.

Beim ersten Einsatz für Deutschland in Serbien sind früh ausgeschieden. Waren Sie unzufrieden?

Ronken Im Gegenteil. Der erste Kampf dort gegen eine Kroatin lief sehr gut. Da fiel die erste Anspannung von mir ab. Es war etwas Besonderes, für die Nationalmannschaft zu kämpfen. Im zweiten Kampf erzielte ich gegen eine starke Gegnerin nicht die gewünschten Treffer. Warum auch immer: Ich traf zwar häufig die Weste, aber es gab keine Punkte. Die Italienerin punktete besser als sich, am Ende musste ich mich mit 1:11 geschlagen geben. Das spiegelte aber nicht meinen guten Kampf wider, weil ich eine gute Leistung zeigte.

Für welche Auftritte gibt es eigentlich Weltrangliste-Punkte eingefahren?

Ronken Ich habe bereits Punkte als Vereinskämpferin durch die Teilnahme an den Opens gesammelt. Je weiter ich im Turnier komme, umso mehr werden es. In Serbien bekam ich 1,51 Punkte. Ich holte bereits Zähler bei den Open in Griechenland und Polen mit dem jeweils fünften Platz. Drei Wochen vor meinem Einsatz in der Nationalmannschaft holte ich bei den Lettland Open die Bronzemedaille. Vor drei Wochen erkämpfte ich beim zweiten Einsatz im Dress der Nationalmannschaft bei den French-Open den dritten Platz.

Wo stehen Sie denn im Moment in der Welt?

Ronken Zurzeit befinde ich mich auf Rang 56 der Weltrangliste in der Gewichtsklasse bis 53 Kilogramm.

Geht's da in der Zukunft noch weiter nach oben?

Ronken Das will ich schwer hoffen. Im Januar geht's zu den German Open in Hamburg. Und zwei Wochen später sind die Deutschen Meisterschaften in Ingolstadt.

Haben Sie auch mal über eine WM-Teilnahme nachgedacht?

Ronken Das ist derzeit noch kein Thema für mich. Ich muss dafür noch viele internationale Platzierungen im kommenden Jahr sammeln.

Sie sind Mitglied der Nationalmannschaft - was bringt Ihnen das?

Ronken Ich starte für Deutschland, die entstehenden Kosten der internationalen Einsätze gehen zulasten der DTU. Vorher musste ich meine internationalen Starts selber finanzieren.

Es gibt doch sicherlich noch andere Vorteile?

Ronken Ja. Wir haben mehrmals im Jahr Bundeskaderlehrgänge, bei denen wir alle gemeinsam trainieren und wir von Gesprächen und der Kampfstärke der anderen profitieren. Durch den Bundeskaderstatus kann ich regelmäßig kostenlos den Physiotherapeuten an der Sporthochschule Köln aufsuchen.

Gibt es auch eine finanzielle Unterstützung?

Ronken Seit diesem Jahr bekomme ich Sporthilfe. Aber fürs kommende Jahr wird das Programm umgestellt und ich weiß nicht, ob ich dann weiter gefördert werde.

(RP)
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