Lokalsport Nettetal braucht bessere Chancenverwertung

Fussball-Landesliga · Nach drei Auswärtsspielen in Folge freut sich Union Nettetal darauf, endlich mal wieder vor eigenem Publikum spielen zu können. Gegen den VfL Tönisberg muss im Kampf um den Klassenverbleib unbedingt ein Sieg her. Dabei würde eine bessere Torquote ungemein helfen.

 Der Syrer Read Bko, hier beim Kopfball, zeigte gegen Odenkirchen nach seiner Einwechslung eine starke Leistung.

Der Syrer Read Bko, hier beim Kopfball, zeigte gegen Odenkirchen nach seiner Einwechslung eine starke Leistung.

Foto: Michael Prigge für Fupa

Nach der 2:3-Pleite im Derby bei der SpVg. Odenkirchen gehen auch beim SC Union Nettetal die bangen Blicke wieder Richtung Tabellenkeller. Trainer Chiquinho hat die Abstiegszone ohnehin nie aus den Augen gelassen. Immer wieder wies der Coach der Blau-Gelben darauf hin, dass der Ligaverbleib wohl erst am vorletzten oder sogar erst letzten Spieltag entschieden wird. Und mit dieser Prognose scheint der Ex-Profi auch Recht zu behalten. Nach drei Auswärtsspielen in Serie mit der mageren Ausbeute von einem Punkt laufen die Blau-Gelben gegen den VfL Tönisberg wieder zu Hause in der Christian-Rötzel-Kampfbahn auf.

Das stimmt schon mal positiv, denn mit 17 Punkten aus den bisherigen neun Spielen vor eigenem Publikum ist die Union das drittbeste Heimteam. Und von den verbleibenden fünf Saisonspielen darf Nettetal drei daheim austragen. Doch die Gegner haben es allesamt in sich. Den Anfang macht Tönisberg, für das es auch um den Ligaverbleib geht. Dann kommen der überraschend starke Aufsteiger VfL Repelen und der Titelaspirant 1. FC Mönchengladbach nach Nettetal.

Wichtig wäre es für Union, mehr Torgefahr zu entwickeln, daran haperte es auch jüngst beim eigentlich guten Spiel in Odenkirchen (2:3). Erst 22 erzielte Treffer in 19 Spielen sind eine recht magere Ausbeute (Durchschnitt 1,2). Positiv ist, dass Torchancen erspielt werden. "Wir müssen es halt nur noch schaffen, dass wir auch mehr Chancen nutzen", erklärte Chiquinho bereits zur Jahreswenden. Erst einmal erzielten die Nettetaler mehr als zwei Tore in einem Spiel. Das war am 28. September beim 3:0-Heimsieg über Viktoria Goch. Auffallend ist, dass lediglich ein Spieler seine Einstufung als Offensivakteur auch mit einer ansprechenden Torquote untermauert, Markus Keppeler traf bislang siebenmal. Der vor der Saison gekommene Tore Mertens nimmt die Rolle als einzige Sturmspitze ein, ist dort auch enorm fleißig und versucht sich ins Aufbauspiel einzubringen, doch bislang zwei Tore sind einfach zu wenig. Nach tollem Saisonstart mit zwei Siegtreffern gegen Amern und Moers hat er seit Mitte September Ladehemmung. Dass die Nettetaler in Sachen Sturmspitze für die nächste Saison Handlungsbedarf sehen, haben sie durch die Verpflichtung von Tobias Gorgs aus Kleve dokumentiert. Ein Mann, der von außen wahnsinnigen Zug zum gegnerischen Tor entfalten kann, ist Raed Bko. Auch der Syrer begann die Saison stark, verletzte sich dann und schaffte es in der Folge nicht mehr allzu oft in die Starformation. Was er bewirken kann, zeigte er voriges Wochenende gegen Odenkirchen, als er nach seiner Einwechselung das Nettetaler Spiel belebte und den 1:3-Anschlusstreffer erzielte, sein drittes Tor insgesamt. Damit hat er sich auf jeden Fall empfohlen, gegen Tönisberg von Beginn an aufzulaufen.

Nur zwölf von 22 Toren sind also Unions Offensive zuzurechnen. Bezeichnend für die Sturmflaute der Nettetaler ist, dass in Gestalt von Tom van Bergen ein Innenverteidiger mit sechs Treffern der zweitbeste Torschütze ist. In der aktuellen Situation dürfte es Chiquinho und den restlichen Verantwortlichen allerdings herzlich egal sein, wer trifft. Hauptsache der Klassenverbleib ist bald unter Dach und Fach.

(RP)
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