Kampfsport Nettetalerin verpasst knapp EM-Medaille

Budapest/Nettetal · Bei ihrem EM-Debüt legte Kadettin Emel Karagöz von der TG Jeong Eui Nettetal in Budapest zwar starke Auftritte hin, doch zu einem Platz auf dem Treppchen reicht es nicht. Dennoch gab es für die 13-Jährige Lob vom Bundestrainer.

Kampfsport: Nettetalerin verpasst knapp EM-Medaille
Foto: Verein

Die Taekwondo-Kämpferin Emel Karagöz von der TG Jong Eui Nettetal hat bei der Kadetten-Europameisterschaft im ungarischen Budapest den fünften Platz geschafft. Damit schrammte die 13-Jährige in der Gewichtsklasse bis 59 Kilogramm bei ihrem EM-Debüt ganz knapp an einer Medaille vorbei. Zunächst herrschte natürlich große Enttäuschung. "Sie hat sich super verkauft bei ihrer ersten EM und kann berechtigt stolz auf ihre Leistung sein", fand ihr Trainer Björn Pistel tröstende Worte.

Nachdem der erste Frust verflogen war, sah auch Karagöz selbst ihren Auftritt in Budapest eher positiv. Sie habe viele neue und wichtige Erfahrungen bei ihrem ersten Start für die Nationalmannschaft gewonnen. Weitere Aufbauhilfe leistete Bundestrainer Marco Scheiterbauer mit seinem Lob: "Mit dem Wissen, was sie schon vorweisen kann, ist sie auf dem richtigen Weg. Emel hat ja noch ein weiteres Jahr bei den Kadetten vor sich." Der Nettetalerin, die im Vorfeld schon jede Menge Wettkampferfahrung bei internationalen Vergleichen hatte sammeln können, bescherten ihre Nervosität zunächst schwere Beine. Eine leichte Erkältung trug ebenfalls dazu bei, dass sie nicht ihr gesamtes Potenzial abrufen konnte. Nach einem Freilos in der ersten Runde traf die 13-Jährige im Achtelfinale auf Chahrazed Boughrara. Die Schülerin des Lobbericher Werner-Jaeger-Gymnasiums schaffte es schnell, mit schönen Kopftreffern in Führung zu gehen. Im Laufe des Kampfes wurde die Finnin jedoch immer stärker. Ihr Vorsprung verringerte sich. Am Ende der dritten Runde wurde es dann noch mal spannend. Ihre Gegnerin kam bis auf drei Punkte ran. Karagöz machte es aber clever und zog mit einem 13:11-Sieg zog ins Viertelfinale ein.

Dort war die Weißrussin Yuliya Karnevich die nächste Hürde. Die Nettetalerin war viel präsenter und kämpfte auf hohem Niveau. Die erste Runde entschied sie mit 8:7 für sich. In der zweiten Runde landete ihre Kontrahentin einen Kopftreffer. Ihr Kopfschutz verrutsche und schränkte ihre Sicht kurzzeitig ein. Das nutzte die Weißrussin aus und setzte zwei weitere Treffer. "Eine solche Situation war für mich ganz neu", meinte Emel Karagöz. "Ich reagierte zu spät und geriet durch diese eine Szene gleich mit neun Punkten in Rückstand. Das war für mich ein Schock." Am Ende von Runde zwei stand es 10:23. In der letzten Runde warf Emel Karagöz noch einmal ihr ganzes Können in die Waagschale. Sie setzte die Weißrussin mächtig unter Druck und erarbeitete sich Punkt für Punkt. Dem Druck war ihr Gegenüber nicht gewachsen und handelte sich durch unerlaubte Aktionen einen Minuspunkt nach dem anderen ein. Kurz vor Ende der Runde hatte sie neun Minuspunkte. Beim zehnten wäre sie disqualifiziert worden. Aber der Kampfleiter sprach den letzten Minuspunkt nicht aus, der den Sieg Karagöz bedeutet hätte. So hieß es 21:29 und der Medaillenraum erfüllte sich nicht.

(off)
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