"Im ersten Spiel nach so einer intensiven Vorbereitung kann ich nicht so viel von den Jungs verlangen. Sie haben alles probiert, haben einen Punkt geholt, und in der Tabelle ist nichts passiert", erklärt Chiquinho. In der aktuellen Lage hält er offenbar das "Zuckerbrot" für das richtige Stilmittel, um die Mannschaft bei Laune zu halten. Die "Peitsche" käme wohl erst zum Einsatz, wenn es auch gegen die Uerdinger nicht zum ersten Dreier des Jahres reichen würde. Denn morgen gegen den Tabellenletzten und in der Woche darauf gegen den Zwölften Speldorf wieder auf eigenem Platz bietet sich die große Möglichkeit, die bislang mäßige Heimbilanz aufzupolieren. Waren die Nettetaler in der vorherigen Spielzeit gerade in der Christian-Rötzel-Kampfbahn eine Macht, so ist die aktuelle Bilanz umgekehrt. Rangiert die Union mit mageren zwölf Zählern aus neun Spielen gerade mal auf Platz 13 der Heimtabelle, so führt sie das Auswärtstableau mit 22 Punkten aus zehn Partien sogar an. Und das, obwohl es ausgerechnet im Hinspiel gegen die inzwischen ganz nach hinten durchgereichten Uerdinger eine Auswärtsniederlage setzte.

Chiquinho weiß also sehr gut, wovon er spricht, wenn er betont, dass die Uerdinger respektiert werden müssten. "Uerdingen ist eine sehr unbequeme Mannschaft. Dennoch müssen wir uns die im Hinspiel verlorenen Punkte wiederholen", sagt der Union-Coach. Dabei passt es ihm naturgemäß gar nicht in den Kram, dass sein komplettes defensives Mittelfeld wegbricht. Blerim Rrustemi kassierte jüngst gegen Odenkirchen Gelb-Rot, Martin Stroetges ist beruflich verhindert. Zudem steht hinter den Einsätzen von Markus Keppeller und Alexander Verlinden ein Fragezeichen. Für den Notfall will sich Chiquinho auf jeden Fall bereithalten.