Fußball Neues VVV-Stadion mit kultiger Treppe

Venlo · Der niederländische Fußball-Zweitligist aus Venlo hat sich entschieden, sein bisheriges Stadion zu modernisieren.

 Wenn in nicht allzu ferner Zukunft das Stadion von VVV Venlo modernisiert wird, soll die Treppe, über die die Spieler auf den Platz gelangen, erhalten bleiben. Sie genießt Kultstatus.

Wenn in nicht allzu ferner Zukunft das Stadion von VVV Venlo modernisiert wird, soll die Treppe, über die die Spieler auf den Platz gelangen, erhalten bleiben. Sie genießt Kultstatus.

Foto: VVV Venlo

"De Trap Omhoog"! Unter diesem Motto will der niederländische Zweitligist VVV Venlo die Weichen für seine sportliche und wirtschaftliche Zukunft stellen. Die Treppe heraufsteigen steht für die Absicht, sich eine Liga höher in der Ehrendivision zu etablieren und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auf ein höheres Niveau zu bringen. Sef Derkx, Marketing-Leiter des Limburgs Museum in Venlo, präsentierte kürzlich im Namen von VVV die Zukunftsvisionen der Grenzländer. Die Treppe im alt-ehrwürdigen Seacon Stadion - de Koel ist ein Kult-Symbol; sogar der legendäre, inzwischen verstorbene Johan Cruyff bezeichnete sie als einzigartig. Sie soll auch im umgebauten Stadion ihren Platz behalten. VVV Venlo will die wohl längste Treppe im europäischen Profifußball zum Denkmal erklären lassen.

Lange Zeit schon verfolgten die Grenzstädter das Ziel, an einem neuen Standort ein Stadion zu bauen, um seinen Zuschauern Fußball in einem besseren Ambiente zu präsentieren. Gemeinsam mit der Stadt Venlo und dem Beratungsunternehmen Hypercube wurden die Möglichkeiten ausgelotet. Weil aber der Hypercube-Vorschlag nicht den Vorstellungen von VVV entsprach, beendeten die Gelb-Schwarzen die Zusammenarbeit. Jetzt soll "de Koel" cooler werden. In mehreren Etappen wird das Stadion modernisiert. Zunächst wird daran gearbeitet, die Anforderungen des Niederländischen Fußball-Verband (KNVB) zu erfüllen. In einer zweiten Phase wird das Stadion zu einer Multifunktion-Arena umgebaut. Zuvor müssen aber die Eigentumsrechte am Grundstück geklärt werden. Damit der Gesamtprozess reibungslos abläuft, wurde eine Stadion-Kommission gegründet. Die soll auch die Wünsche der Fans und Sponsoren berücksichtigen. Ein Stadionbesuch soll für die Zuschauer künftig viel mehr zu einem Erlebnis werden. Als Vorbild will VVV-Venlo sich an zahlreichen deutschen Stadien orientieren, die mit Fan-Zonen rund um das Stadion bereits Stunden vor dem Anpfiff für Stimmung und Erlebnisse sorgen. Auch die Stimmung bei Heimspielen soll künftig verbessert werden. Eine erste Maßnahme sind die beiden neuen Videowürfel, die die alte Anzeigetafel ersetzen.

Genauso wichtig ist dem VVV-Vorsitzenden Hai Berden aber auch die wirtschaftliche Potenz des Clubs, die in jüngerer Vergangenheit häufiger Anlass zur Sorge gab. "Wir werden bei der nächsten Überprüfung des KNVB werden wir in die nächste Kategorie aufsteigen", sagt Berden. "Wir erhalten damit mehr Bewegungsfreiheiten." Begünstigt wurde die finanzielle Entspannung durch eine Aufwandsentschädigung für den früheren Venloer Ahmed Musa. Der 24-jährige Nigerianer wurde von ZSKA Moskau zum englischen Meister Leceister City transferiert, und Venlo erhielt einen Anteil von der Ablösesumme.

Das wichtigste Kapital steht aber auf dem Platz. Aus den Erträgen einer fruchtbaren Jugendarbeit soll ein Kader zusammengestellt werden, mit dem sich VVV langfristig in der Ehrendivison etablieren kann. Vito van Crooij steht exemplarisch für diesen Weg. Der U 21-Nationalspieler verlängerte kürzlich seinen Vertrag bis 2019. Und dies, obwohl einige Clubs aus der Ehrendivision ihr Interesse bekundet hatten. In Delano van Crooij, Roel Janssen und Evren Korkmaz gehören weitere Eigengewächse zum aktuellen Kader. Das Nachwuchsleistungszentrum der Venloer genießt landesweit und auch hinter der Grenze in Deutschland einen guten Ruf.

(hw)
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